Pressestimmen

2022

Kaleidoskop der Klänge

Musizierkreis See am Sonntag, 4. Dezember, in der reformierten Kirche Rapperswil


Wie farbige, kreative Muster eines Kaleidoskops wechselten sich im Konzert des Musizierkreises See heroische, wehmütige, elegante, tänzerische, jubelnde, konzertante Klänge ab. Trotzdem und obwohl die aufgeführten Stücke aus so unterschiedlichen Klangwelten wie denjenigen von Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) und Georg Friedrich Händel (1685-1759) stammten, schafften es der Dirigent Felix Schüeli, das Orchester und die höchst renommierten Solisten – der Pianist Benjamin Engeli und der Trompeter Immanuel Richter –, die Klangbilder zu einem abgerundeten Ganzen zu formen.


Als Auftakt hatte Schüeli Schostakowitschs Suite aus «The Gadfly», eine abwechslungsreiche Filmmusik, gewählt, und zwar in einer von ihm arrangierten fünfsätzigen Version für Streichorchester, Klavier und Trompete. So kamen alle Musizierenden auf ihre Rechnung: Im «Galopp» überzeugten sowohl das Orchester als auch die Solisten mit jagenden Läufen, in der «Romanze» entlockte Richter seiner Trompete schmelzende, romantische Töne, und im virtuosen «Volksfest» zogen nochmals alle ihre Register, souverän dirigiert von Schüeli.


Das nächste Stück, das Andante aus Schostakowitschs 2. Klavierkonzert, berührte das Publikum mit seinen melancholischen Melodien: Über den weich und warm gespielten Harmonien des Orchesters liess Engeli das Klavier perlen. Doch schon wurde das Kaleidoskop wieder neu durchgeschüttelt, und die gut zwei Jahrhunderte älteren Klangbilder der Suite in D von Händel zogen Gross und Klein in ihren Bann. Richter liess seine Trompete triumphieren über die Wehmut, die Schostakowitschs Andante geweckt hatte. Virtuose, majestätische und kraftvolle Trompetenklänge ganz in Barocker Manier füllten die Kirche, untermalt von einem präzis musizierenden Orchester. Und niemand störte sich daran, dass ein Londoner Verlag die fünf kurzen Sätze der Suite eigenmächtig aus ganz verschiedenen Stücken des Komponisten entnommen und zu einem neuen, sehr eingängigen Werk zusammengefügt hatte. 
Warum denn nicht? Aus Altem entsteht Neues. Das sagte sich wohl auch Schostakowitsch: Als er sein 1. Klavierkonzert komponierte (für Klavier mit Begleitung von Streichorchester und Trompete), schüttelte er das Kaleidoskop der abendländischen Musik und flocht Themen von so berühmten Komponisten wie Beethoven und Haydn ein. Entstanden ist ein kontrastreiches, dynamisches Werk, das den Musikerinnen und Musikern Gelegenheit bietet, ihr ganzes Können zu beweisen.

Engeli überzeugte mit seiner Interpretation der lyrischen Motive – gleich zu Beginn etwa oder auch im zweiten Satz – genauso wie mit dem Spiel der virtuosen Passagen im «Allegro con brio». Und zum Schluss liess Richter seine Trompete schmettern und brillieren, wie wenn er der ganzen Welt Weihnachten ankündigen müsste.
 Wahrlich ein Adventskonzert der besonderen Art, für das sich das zahlreich erschienene Publikum mit einem grossen Applaus bedankte.

(Original-Konzertbericht von Johanna Krapf; In der Linth-Zeitung vom 14. Dez. 2022 erschien eine gekürzte Version.)


Mit dem Musizierkreis übers Meer

In Rapperswil-Jona hat der Musizierkreis See zu einer «Voyage», einer Reise übers Meer, nach England und Amerika geladen.

Das Orchester unter der sehr kompetenten – harmonischen und präzisen – Leitung von Felix Schüeli und die beiden Solistinnen, die Flötistin Barbara-Gabriella Bossert und Rahel Sohn Achermann am Cembalo, begeisterten am Sonntagabend mit Stücken von zwei englischen und einem amerikanischen Komponisten. Rund hundert Besucherinnen hatten sich zum Konzert unter dem Titel «Voyage» in der reformierten Kirche Rapperswil eingefunden.
Den Anfang machte das liebliche, jahrhundertealte englische Volkslied «Greensleeves» in einer Version von Ralph Vaughan Williams (1872-1958) für Flöte, Cembalo und Streicher, gefolgt von der Suite für Streicher des Komponisten John Rutter (geb. 1945 in London). Die vier Sätze basieren ebenfalls alle auf englischen Volksliedern. Die Musikerinnen und Musiker spielten sehr konzentriert und wie aus einem Guss, und das Publikum liess sich von den eingängigen Weisen mitreissen: fröhlich die erste und die letzte, dazwischen eine ruhig fliessende und eine schmachtende, deren Thema durch die Konzertmeisterin solistisch eingeführt wurde.

Mit Freude und Zuversicht erfüllt

Auch der 1938 in New York geborene Komponist John Corigliano liess sich in Europa inspirieren – von Charles Baudelaires Gedicht «L’invitation au Voyage». Die ruhigen, wogenden Klänge des kurzen Werks für Streichorchester und Flöte – «Voyage» – entführten in eine Traumwelt der Sinnlichkeit und Schönheit. Wunderbar, wie Barbara-Gabriella Bossert ihre Flöte weich, warm und dynamisch singen liess – jeder Ton ein Genuss. Sie kam auch im letzten und längsten Werk des Konzerts, in Rutters «Suite Antique», nochmals auf ihre Rechnung: Sie interpretierte die zarten Melodien, die schwelgenden und zuweilen auch höchst virtuosen Passagen sowie das spritzige Thema des Rondos mit grosser Musikalität. Die Suite, ursprünglich für Flöte, Harfe und Streicher komponiert, kam in einer Fassung für Cembalo statt Harfe zur Aufführung. Rahel Sohn begleitete sehr einfühlsam und drängte sich nie in den Vordergrund. Wahrlich ein schönes Konzert, das die Anwesenden mit Freude und Zuversicht erfüllte. (eing.)

(In der Linth-Zeitung, vom 14. Juni 2022 – eingesandt von Johanna Krapf)


 

2021

Eine Hommage an die Rosenstadt

Zu seinem 50-Jahr-Jubiläum zelebrierte der Musizierkreis See seine grosse Verbundenheit mit Rapperswil-Jona. Unter dem Titel «Rosästadt» boten die Musikerinnen und Musiker einige Überraschungen – und noch mehr Emotionen.

Schon seit fünf Jahrzehnten hat das Streichorchester Musizierkreis See seine Nase im Wind, wenn es etwa um traditionelle Stücke, musikalische Zeitreisen oder den Blick über den Zaun zu Pop und Rock geht. 44 Jahre lang leitete Gründer Hansjakob Becker das Ausnahmeorchester, seit sechs Jahren steht nun Felix Schüeli mit dem Taktstock vor den Musikerinnen und Musikern. Der rote Faden des virtuosen Spiels, die Neugierde auf neue Töne und die Verbundenheit mit Rapperswil-Jona ist geblieben.

Zum Jubiläum fertigte Schüeli nun ein Konzertkleid, das dem Musizierkreis See und seinen Bühnenmitstreitern auf den Leib geschneidert war.

Greith-Lieder ins Heute versetzt

Mit drei Heimatmelodien des Rapperswiler Komponisten und Musikpädagogen Franz Josef Greith startete das Jubiläumskonzert am Samstagabend in der voll besetzten Kirche in Jona. Dem Vokalensemble Dilettanti gelang es, in Harmonie mit der Sopranistin Katrin Lüthi und dem Streichorchester vom Pathos der patriotischen Texte wegzulenken. Hin zu den berührenden Seiten der musikalischen Zeitzeugen.

So durfte der schwelgerische Geist des wohl bekanntesten Greith-Liedes, «Das Rütli», zusammen mit dem «Gebet für das Vaterland» von Hermann Krüsi und dem «Schweizerknaben» von Wilhelm Baumgartner durchs Kirchenschiff wehen. Etwas später im Programm blickte man – oder treffender gesagt, lauschte man – mit drei Liedern für den Frauenchor nochmals zurück auf eine andere, eine zauberhaft-feine Facette des Werks von Greith. Die dreistimmige Herausforderung meisterten die Dilettanti-Damen zusammen mit ihrem Leiter Max Aeberli mit Bravour.

Ein Alphorn unter Streichern

Ein Highlight und auch eine Geste des Dankes an den Gründer des Musizierkreises See war das Konzert für Alphorn und Streicher in F. Hansjakob Becker hatte 1987 das Werk bei Carl Rütti eigens für sein Streichorchester in Auftrag gegeben.

Der Interpret des Jubiläumskonzertes, Olivier Darbellay, hatte das Publikum bereits «im Sack», bevor er überhaupt einen Ton auf seinem Naturtoninstrument gespielt hatte. Eloquent und sympathisch gab er Erklärungen zu seinem Carbon-Alphorn ab und liess das Leichtgewicht unter dem Schmunzeln der Konzertgäste schwungvoll ausfahren. Was danach kam, war eine Kür Darbellays und des Orchesters. Temperamentvoll, dramatisch, dann wieder tanzend und zart schwingend traten Streicher und Alphorn in einen Dialog, der alle in seinen Bann zog.

So klingt Rapperswil

Zur Uraufführung des Werks «Rosästadt» begrüsste Dirigent Schüeli nicht nur seine Musizierkreis-Crew und die Dilettanti auf der Bühne. Auch Christoph Bucher am E-Bass, Patrick Watanabe an den Drums und Perkussionist Jonas Elmiger standen als Takt- und Rhythmusgeber in den Startlöchern. Die Erwartungen an die dreiteilige Hommage an Rapperswil-Jona waren gross. Und sie wurden nicht enttäuscht.
Schon der Einstieg mit «Heimat uf em Lindehügel» geleitete das Publikum auf einen Spaziergang übers Kopfsteinpflaster der Gassen der Rosenstadt bis zu den Gestaden des Zürichsees. Und über allem erklang Katrin Lüthi mit ihrem sirenenhaften Gesang von der Empore.

Im zweiten Teil stand das Gedicht «Altes Städtchen» im Mittelpunkt. Die bedeutungsvollen Worte der Vergangenheit verwandelten sich mit der Vertonung Schüelis zu einem Hörgenuss des Augenblicks. Am Ende des Konzertes stand die «Rosästadt»-Hymne. Eine instrumentale und gesangliche Liebeserklärung an Rappi, an all die Orte, die Rapperswil-Jona zu einer lebenswerten und lebendigen Stadt machen. Die Herzen aller Akteure und Zuhörerinnen schlugen zum Grande Finale des Jubiläumskonzerts im «Rosästadt»-Groove und flogen ihr zu, der Perle am See.

(Gabi Corvi in der Linth-Zeitung vom 23. November 2021)

„Una Serata Italiana“ verzaubert das Publikum

Der Musizierkreis See hat offenbar den Nerv der Zeit getroffen. Die beiden Konzerte mit bekannten italienischen Komponisten und preisgekrönter Filmmusik erfreuten sich grosser Beliebtheit.

Es sollte ein besonderer Abend werden. Trotz schönsten Sommerwetters strömten die Gäste am Samstag- und Sonntagabend scharenweise ins Kunstzeughaus Rapperswil-Jona und füllten schnell die zugelassenen Sitzplätze. Der Musizierkreis See lud zu einer „Serata Italiana“ mit musikalischen Perlen aus Italien – ein Ohrenschmaus nach langen, coronabedingten Entbehrungen. Das wollte man sich nicht entgehen lassen.

Ein Loblied auf Italien

Charmant führte Moderator Enrico Perotto durch den Abend und pries Italiens Kultur und Lebensgefühl mit Bewunderung und etwas Ironie: „Es ist ein Land zwischen Heiligkeit und Scheinheiligkeit, zwischen Glaube und Aberglaube. Italien brachte aber auch unzählige Komponisten hervor, die nie in Vergessenheit gerieten, wie Claudio Monteverdi – Priester und Kapellmeister am Dom in Venedig.“ 1607 wurde Monteverdis musikalische Fabel „Orfeo“, in Anlehnung an die griechische Sage von Orpheo und Eurydike, im Palazzo Ducale zu Mantova uraufgeführt. Mit der „Sinfonie e Ritornelli“ in drei Sätzen aus „Orfeo“, in der Version des Komponisten Gian Francesco Malipiero, eröffnete der Musizierkreis See unter der Leitung von Felix Schüeli das Konzert. Majestätisch, ja fast andächtig spielten die Geigen, Cellos und Kontrabasse auf. Ebenfalls in Venedig hatte der bekannte Komponist und bedeutende Violonist Antonio Vivaldi sein Debüt gegeben. Aus gesundheitlichen Gründen legte er sein Priesteramt nieder. Doch seine Musik lebt fort und berührt viele Herzen. Mit Vivaldis Concerto in G-Dur ging es schwungvoll weiter. Italienische Lebensfreude war intensiv spürbar. Noch ein grosser Name und Komponist folgte mit Giacomo Puccini aus Lucca. Sopranistin Katrin Lüthi verstand es, die Zuhörenden mit ihrer wunderschönen Sopranstimme und Interpretation der bekannten Opernarie „O mio babbino caro“ aus „Gianni Schicchi“ von Puccini zu verzaubern. Wie in „Romeo und Julia“ gab die junge Lauretta ihrem Vater zu verstehen, dass sie sich in den Fluss Arno stürze, falls sich ihre Liebe zu Rinuccio nicht erfülle. Das Städtchen Lucca war Geburtsort eines weiteren grossen Komponisten, nämlich Luigi Boccherini (1743-1805). Mit der bekannten Melodie „Minuetto“ aus dem Streichquartett in E-Dur von Boccherini beendete das 20-köpfige Orchester mit Judith Kuhn als Konzertmeisterin gekonnt den klassischen Konzertteil.

Preisgekrönte Filmmusik

Fliessend, ohne Pause, folgte ein Potpourri an preisgekrönter Filmmusik der beiden Komponisten Ennio Morricone (1928-2020) und Nino Rota (1911-1979). Vom Orchester gekonnt interpretiert und gespielt. Den Auftakt bildete „The Good, the Bad and the Ugly“ von Morricone, bekannt unter dem Titel „Zwei glorreiche Halunken“, und „Cinema Paradiso“. Ein absoluter Höhepunkt war „Das Lied vom Tod“, ein Italo-Western-Klassiker, arrangiert von Felix Schüeli und umwerfend gesanglich untermalt von Katrin Lüthi. Gefolgt von weiteren bekannten Melodien von Nino Rota aus dem Oskarfilm „The Godfather“, „Romeo and Juliet“ sowie „Amarcord“ aus der Fellini-Verfilmung. Ein wahrer Ohrenschmaus für das zahlreiche Publikum. Dieses bedankte sich mit stürmischem und lang anhaltendem Applaus.

(Antoinette Lüchinger in der Linth-Zeitung vom 15. Juni 2021)


 

2020

Auf musikalischer Weihnachtsreise

Der in Rapperswil-Jona beheimatete Musizierkreis See hat sein Weihnachtskonzert gleich zweimal hintereinander durchgeführt. Die sorgfältige und stimmige Stückauswahl liess Weihnachtsstimmung aufkommen.

Der Musizierkreis See unter der Leitung von Felix Schüeli ist eines der wenigen Laienorchester der Region, die ihre Winterkonzerte dieses Jahr nicht abgesagt oder verschoben haben. Unter dem Motto „The Inner Light“ und strengen Schutzmassnahmen konzertierte das Laienensemble mit professionellen Zuzügern letzten Samstag im evangelischen Kirchenzentrum Jona gleich zweimal. Nur 50 Besucher waren pro Konzert zugelassen; man musste sich vorgängig auf der Internetseite des Orchesters registrieren. Sowohl das Konzert um 17 Uhr wie auch jenes um 19.30 Uhr war binnen kürzester Zeit ausgebucht. Wohl ein Zeichen dafür, dass die Menschen trotz der Pandemie und unter den nötigen hygienischen Voraussetzungen nicht ganz auf live gespielte adventliche Klänge verzichten möchten.

Glasklare Stimme statt Mundharmonika

Jene, die das Glück hatten, einen Platz zu ergattern, wurden auch nicht enttäuscht. Auf dem gut einstündigen Programm standen neben einem spätbarocken Werk aus Italien – dem „Weihnachtskonzert“ von Francesco Manfredini in drei Sätzen – vornehmlich kürzere Stücke aus dem letzten Jahrhundert: „In the Bleak Midwinter“ von Gustav Holst, „The Inner Light“ von Jay Chattaway, „Somewhere in My Memory“ von John Williams oder „The Polar Express“ von Alan Silvestri zum Beispiel. Einen ersten unerwarteten Höhepunkt erreichte der Abend, als die Luzerner Sopranistin Kathrin Lüthi zu den sphärischen Klängen von „Spiel mir das Lied vom Tod“ („Once upon a time in the West“, komponiert vom kürzlich verstorbenen Ennio Morricone) mit glasklarer Stimme den Part der Mundharmonika übernahm. Das ist zwar nichts Neues, neu war allerdings die Erkenntnis, dass die eingängige Melodie etwas erstaunlich Festliches und Weihnachtliches an sich hat.

Auch Weihnachtsklassiker mit dabei

Überhaupt war das Programm gut zusammengestellt und ausgewogen: Neben den erwähnten Stücken fehlten auch Weihnachtsklassiker wie „Maria durch ein` Dornwald ging“ oder die amerikanischen Klassiker wie „Let it Snow“ oder „White Christmas“ nicht. Besonders schön und ebenfalls sehr gut in die Adventszeit passend war Stefan Nilssons Komposition zum 2004 erschienenen schwedischen Film „Wie im Himmel“ („Gabriellas Sang“). Alles in allem ein sehr schöner Konzertabend mit dem versteckten Hinweis an die Veranstalter: Der Konzertsaal war wegen der grosszügigen Platzverhältnisse für diese Zeiten ein idealer Veranstaltungsort, doch für eine besinnliche Stimmung war es im Saal einfach viel zu hell. Mit etwas gedimmten Licht im Zuschauerraum wären die durch die Musik hervorgerufenen vorweihnachtlichen Gefühle noch besser geniessbar gewesen.

(Michel Bossart in der Linth-Zeitung vom 7. Dezember 2020)


 

2019

Schlosskonzert verzaubert mit „Après un rêve“

Von Klassik über Meisterwerke aus der Epoche des französischen Impressionismus bis hin zur Moderne: Das Streichkonzert mit Harfe des Musizierkreis See in Rapperswil-Jona bot eine reiche Palette an Kompositionen.

Das Programmheft mit einem Bildausschnitt des berühmten französischen Malers Claude Monet unter dem Titel „Après un rêve“ verriet bereits zu Beginn: Es geht um Musik bekannter französischer Komponisten. Seit 2015 steht das Kammerorchester unter der Leitung von Felix Schüeli und hat sich mittlerweile in der Region einen Namen gemacht. Das zeigte sich am vergangenen Samstagabend: Der Rittersaal im Schloss Rapperswil füllte sich schon lange vor dem Konzert.

Aus verliebten Träumen erwacht

„Après un rêve“ so hiess auch der Titel des ersten Stücks von Gabriel Fauré. Eine Melodie voll Zauber erklang, von Geigen und Harfe untermalt, und verführte zum Träumen. Das Stück könne als Aufbruch der französischen Musikwelt zu einem neuen, eigenständigen Musikstil betrachtet werden, hiess es im Programmheft. Im Werk „Sicilienne“ von Fauré – von Felix Schüeli arrangiert – übernahm die erste Geige gekonnt die Führung des Leitmotivs. Wie ein Tanz, leicht, etwas wehmütig und doch beschwingt, erklang die Melodie in Variationen. Mit einem klassischen, fünfteiligen Kammermusikwerk von Marc-Antoine Charpentier ging es weiter. Charpentier gilt als barocker Altmeister und ordnete seiner Musik und den verschiedenen Tonarten jeweils verschiedene Stimmungen zu, die er mit dem Begriff „Energie des modes“ bezeichnete. Beispielsweise d-Moll für ernst und fromm. Gekonnt führte Dirigent Schüeli durch das Thema. Bei der Komposition „Gymnopédie No.1“ von Erik Satie dominierten Harfe und Glocke die langsame und bedächtige Musik, um mit einem feinen Glockenton auszuklingen. Das vierteilige Werk „Heures Mystiques“ aus dem späten 19. Jahrhundert von Léon Boëllmann lehnte ans Hauptthema an und endete mit dem Part „Prière“, einem intensiven Gebet voll Wünschen und Hoffnungen – vom Orchester virtuos gespielt und interpretiert. Das von Schüeli arrangierte Werk von Maurice Ravel „Pavane pour une infante défunte“ verzauberte mit verspielter, melodiöser Musik und perlenden Harfentönen. Moderner, witzig und leicht ertönte „Golliwog’s Cakewalk“. Claude Debussy hatte dieses Stück seiner Tochter Emma-Claude gewidmet. Immer wieder ertönte zwischen den einzelnen Werken spontaner Applaus. Der schmuckvolle, alte Rittersaal gab dem Konzert den passenden, stilvollen Rahmen. Leichtfüssig ging es weiter mit dem Stück „La Fille aux Cheveux de Lin“ von Debussy. Beim „Danse sacrée et profane“ kam Solo-Harfenistin Kathrin Bertschi voll zum Einsatz und überzeugte mit ihrer Virtuosität. Zupfende und perlende Harfentöne und ganze Läufe erklangen. Kathrin Bertschi wurde schon mit diversen Preisen ausgezeichnet. Sie spielt in verschiedenen Kammer- und Sinfonieorchestern mit und unterrichtet an der Kantonsschule Rämibühl in Zürich und an der Musikschule Adliswil. Mit dem Requiem von Fauré „Pie Jesus“ als Zugabe endete das schöne Konzert. Das Publikum bedankte sich begeistert.

(Antoinette Lüchinger in der Linth-Zeitung vom 21. Mai 2019)


 

2018

Ein Wechselbad der Gefühle

Im Schloss Rapperswil liess das Orchester Musizierkreis See unter der Leitung von Felix Schüeli neun Filmklassiker – von Chaplins „Modern Times“ bis zu „Pirates oft he Caribbean“ – musikalisch Revue passieren.

Es ist eine Binsenwahrheit: Musik bewegt, Musik regt an, Musik weckt Erinnerungen. Und gerade Filmmusik ist darauf angelegt, den Inhalt des jeweiligen Films mithilfe der Musik emotional aufzuladen, sodass die visuellen Eindrücke besser im Gedächtnis verankert und verbunden bleiben.

Deshalb konnte auch das Konzert des Musizierkreises See viele Emotionen und Erinnerungen beim Publikum wachrufen, das sich zahlreich im Rittersaal eingefunden hatte. Denn das Orchester interpretierte Ausschnitte aus Film-Soundtracks – die meisten von ihnen weltberühmte Hits -, die mit starken Gefühlen wie Liebe und Leidenschaft, aber auch mit Horrorszenarien und dramatischen oder tragischen Geschichten verknüpft sind.

Von Emotionen handelten auch Moderator Enrico Perottos einleitende Worte. Zudem schilderte er vor jedem Film ausführlich damit verbundene persönliche Erinnerungen und fasste in wenigen Sätzen den Inhalt und die Stimmung zusammen, begleitet von ein paar bildlichen Eindrücken auf der Leinwand hinter dem Orchester.

Sehnsucht und Schwermut

Aber eigentlich sprach die Musik für sich. So schwemmte etwa das Thema aus „Cinema Paradiso“ die Zuhörerinnen und Zuhörer auf einer Welle der Nostalgie mit. Auch die romantischen Melodien von „The Ludlows“ – wer kennt sie nicht? – aus „Legends oft he Fall“ weckten Sehnsucht und Schwermut, und zwar nicht zuletzt dank dem poetischen Klavierspiel der Pianistin Cäcilia Schuler, den schmelzenden Geigentönen von Alexandra Bissig und dem vollen Klang des Orchesters.

Ganz anders danach die „Psycho-Suite* aus Hitchcocks „Psycho“: Sie war spannungsgeladen und höchst expressiv. Die Spannung im Saal stieg stetig an, mit jedem Sirren und Aufschreien der Streicher, mit jeder Disharmonie und all den Zwischentönen, dem Klopfen und Knarren, und war schliesslich fast nicht mehr auszuhalten. Die Kinder im Publikum jedenfalls wanden sich in ihren Stühlen und entspannten sich erst wieder bei dem lüpfigen Thema aus „Miss Marple“ und den Bildern der schrulligen Detektivin auf der Leinwand.

Im Zeichen der Liebe

Weiter ging es mit Romantik pur, dem weltberühmten, melancholischen Liebesmotiv aus „The Godfather“ nämlich, und mit dem nicht weniger bekannten Medley aus „Titanic“, das in einem Fortissimo des Orchesters endete – Symbol für die unvorstellbare Katastrophe? Auch der Film „Schindlers Liste“ weckte sehr bedrückende Gefühle, trotz des innigen Violinsolos, das Bissig mit geschlossenen Augen spielte.

Das Wechselbad der Gefühle nahm seinen Lauf: Bei den zuweilen schrägen Tönen im Medley aus „Pirates of the Caribbean“ begannen die Kinder wieder zu zappeln, während ihre Lebensgeister bei den fröhlichen keltischen Klängen des Matrosentanzes aus dem gleichen Film neu auflebten.

Mit einem Lächeln, beziehungsweise „Smile“ aus Chaplins „Modern Times“, schloss der Musizierkreis See das abwechslungsreiche Konzert ab, liess sich allerdings durch den rauschenden Applaus zu einer Zugabe aus „Game of Thrones“ bewegen.

(Johanna Krapf in der Zürichseezeitung (Obersee) vom 12. Juni 2018)


2017

Luzerner Pianist überzeugte

Konzert (…) Ein Luzerner Pianist gab ein Konzert im Maihof. Joseph Sieber, der derzeit sein Masterstudium an der Musikhochschule Luzern absolviert und 2015 schon beim Lucerne Festival auftrat, spielte am Samstagabend Werke von Haydn und Schostakowitsch.

Begleitet wurde er vom Musizierkreis See aus Rapperswil, den der Luzerner Felix Schüeli leitet. (…)

Mit feiner Anschlagskultur

Joseph Siebers Sicherheit und sein starker musikalischer Ausdruck übertrugen sich auf die Streicher, sie begleiteten klangschön im Andante aus Schostakowitschs 2. Klavierkonzert. Träumerisch setzte Sieber die melancholische Melodie in den tiefen Streicherklang, mit feiner Anschlagskultur brachte er den Flügel zu weit ausschwingendem Singen.

In Haydns Klavierkonzert Nr. 11 D-Dur liess der Pianist das Vivace in glitzernden Läufen und klar artikulierten Arpeggien leuchten, dazu animierte Schüeli das Orchester zu aufmerksamem Spiel. Perlend setzte Sieber die Verzierungen im zweiten Satz, intensiv spannte er den gesanglichen Bogen, den er in der Kadenz improvisierend steigerte. Und mit spritziger Leichtigkeit und virtuoser Präzision gestaltete der junge Pianist das Rondo all’Ungarese, bevor das Konzert mit schmissigem Klaviersolo in „Volksfest“ aus Schostakowitschs „The Gadfly“ endete.

(Gerda Neunhoeffer in der Luzerner Zeitung vom 27.11.2017)


2016

Musizierkreis See hat Versuch gewagt

Unter dem Titel „Vivaldi.Now!“ konzertierte der Musizierkreis See mit Solist und Komponist Michel Gsell im Neubad Luzern. Hierbei wandelte sich das ehemalige Hallenbad zu einer Experimentierstube im Rahmen der klassischen Musik. Solche Konzerte dürfte es öfters geben.

Klassische Musik hat einen schweren Stand. Das Publikum wird älter, Nachwuchs zu finden gestaltet sich schwierig. Dementsprechend ist der Blick über den Tellerrand ein wichtiger Bestandteil für die Zukunftsplanung, was von verschiedenen Institutionen aktiv verfolgt wird. Der Musizierkreis See mit seinem Solisten und Komponisten Michel Gsell hat einen solchen Versuch gewagt.

Tausendsassa Gsell

Im Luzerner Neubad, einem ehemaligen Hallenbad und nun Kulturbetrieb, startete das Konzertprogramm klassisch. Vivaldis „Concerto für Violine und Orchester G-Dur, RV 310“ gefiel und liess Solist Gsell sein schieres Talent an der Geige demonstrieren. Gsell ist ein musikalischer Tausendsassa. Nach seinem fünfjährigen Violinstudium an der Hochschule Luzern studierte er gleich noch fünf weitere Jahre Jazz. Als Arrangeur und Komponist wirkt er bei verschiedenen bekannten Schweizer Künstlern mit, zugleich ist er Konzertmeister des Christoph Walter Orchestra und fasziniert mit seiner Band Guy Vincent die Popszene. Man kann mit Recht sagen, dass Gsell einer der vielseitigsten und spannendsten Musiker unserer Zeit ist.

Videospiel-Klassiker

Diese Innovationslust brachte der Luzerner dementsprechend im Musizierkreis See ein, den man wiederum für sein Engagement und seine Offenheit nur beglückwünschen kann. Unter der souveränen Leitung von Felix Schüeli spielten die Musikerinnen und Musiker die „Gameboy Classics: A 4-Bit Journey“, arrangiert von Gsell. Darin verpackt sind drei legendäre Videospiel-Klassiker, Titelstücke von „Super Mario Land“, „The Legend of Zelda“ und „Tetris“. Spätestens beim Thema von zweitgenanntem Lied kam Gänsehaut auf. Gerade die ganz jungen Gäste lachten begeistert, erste Jubelschreie waren beim Applaus zu vernehmen.

Saiten und Sounds

Händels „Konzert für Cembalo und Orchester F-Dur, HWV 292“ holte das Publikum wieder in altbewährte Gefilde zurück. Hier glänzte der bekannte Organist Markus Kühnis mit einer beeindruckenden Darbietung seiner Künste. Danach wieder ein Gsell-Stück, neu mit Unterstützung von Patrik Zosso, Schlagzeuger sowie Klangkünstler. „Yessss!! DubStep for Strings & Electronics“ ist, wie der Name schon impliziert, eine Komposition, bei der elektronische Klänge zum Orchesterkorpus hinzugefügt werden. In seiner Gesamtheit erinnerte der gelungene Vortrag an Musik japanischer Animationsfilme, beispielsweise an Werke von Kenji Kawai.

Der Höhepunkt des Abends wurde mit „Vivaldi.Now!“ erreicht. Hier standen Gsell und Zosso noch einmal im Mittelpunkt. Die Uraufführung bestand aus dem „Concerto für Violine und Orchester D-Dur, Grosso Modul, RV 208“, welches durch Live-Elektronik-Einsätze aufgebrochen wurde. Zosso bearbeitete das Signal von Gsells Geige, baute Schlagzeugbeats ein und mischte dem Klangcharakter von Vivaldis Werk spannende Elemente bei.

Dementsprechend begeistert war der langanhaltende Schlussapplaus – solche Konzerte sollte es öfters geben, besteht doch die Zukunft unserer Musik wie unserer Gesellschaft in der Offenheit gegenüber Neuem, was der Musizierkreis See mit seinem hervorragenden Solisten vorbildlich demonstriert hat.

Das gleiche Konzertprogramm spielte der Musizierkreis See gestern Abend im Rittersaal des Schlosses Rapperswil.

Stoph Ruckli in der Zürichsee-Zeitung (Obersee) vom 21. November 2016

 

 

Englische Musik mit Ohrwürmern von den Beatles

Der Musizierkreis See unter der Leitung von Felix Schüeli verwandelte das Evangelische Kirchenzentrum Jona mit vier Solisten in einen englischen Konzertsaal. „Very British“ lautete das Motto.

Die charmante englische Musik begeisterte das Publikum, das erstaunlich zahlreich im Evangelischen Kirchenzentrum Jona (EZJ) erschienen war, wenn man bedenkt, dass das Konzert am Sonntag gleich nochmals im Rittersaal in  Rapperswil aufgeführt wurde. Und nicht nur das Publikum hatte grosse Freude an den englischen Melodien, sondern ganz offensichtlich auch die Musizierenden selbst – trotz anfänglicher Skepsis, wie der Dirigent schmunzelnd meinte.

Der Spannungsbogen des Konzertes reichte von einem Frühwerk von Edward Elgar, einer schwärmerischen Serenade, über Bearbeitungen von irischer und englischer Volksmusik bis hin zu Orchesterfassungen von Beatles-Songs und James-Bond-Filmmusik. Den Anfang machte Karl Jenkins‘ wunderschönes, klar strukturiertes Allegretto aus „Palladio“, dessen Name an die harmonischen Werke des Renaissancearchitekten Palladio erinnert, gefolgt von Peter Warlocks „Capriol Suite“, die auf einer Tanzanleitung aus dem 16. Jahrhundert basiert. Letztere liess wohl in manch einem Zuhörer Bilder des englischen Country-Dance aufsteigen.

Dreimal die Beatles

Einen ersten Höhepunkt bot „Fantasy on Greensleeves“ von Ralph Vaughan Williams. Dies nicht nur, weil das alte englische Volkslied allgemein beliebt ist, sondern vor allem wegen der beiden jungen Solistinnen Sarah Untersander (Flöte) und Xenia Aurelia Haas (Harfe), die wunderschön musizierten. Bei der Pop- und Filmmusik wurde das Orchester durch Cäcilia Schuler am Klavier und Patrick Watanabe unterstützt. Die drei Beatles-Songs „Lady Madonna“, „Michelle“ und „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“, von Solisten und Orchester mit viel Schwung gespielt, konnten nur einen kleinen Einblick in das Schaffen der wohl bedeutendsten Popband der Sechzigerjahre geben, umso grösser war der Applaus.

Passend zum EM-Fieber

Auch die fulminante Filmmusik „Bond… James Bond: Medley“ wurde begeistert beklatscht, sodass das Orchester einen weiteren Beatles-Song – „Yesterday“ –  zum Besten gab. Den Schluss machte – sehr passend zum gerade grassierenden EM-Fieber – eine irische Weise, die den Match Irland-Rumänien in einem Harry-Potter-Film untermalt, ein Länderspiel, das allerdings auf Flugbesen in der Luft gespielt wird anstatt auf dem Fussballfeld. Very Britisch indeed.

(Johanna Krapf in der Zürichsee-Zeitung (Obersee) vom13. Juni 2016)

Streicher begeistern mit Beatles- und Bond-Stücken

Frei nach dem Motto „Very British“ veranstaltete der Musizierkreis See unter der Leitung von Felix Schüeli zwei abwechslungsreiche Konzerte.

Das erste Konzert am Samstagabend war gut besucht und das Publikum erwartete den Auftritt der Streicher voller Vorfreude. (…) Seit 2015 leitet Felix Schüeli den Musizierkreis See, dessen Repertoire neben Klassik und Barock auch moderne Bearbeitungen von Rock- und Filmmusik umfasst.

Diesmal hatten die Musiker ein Programm mit verschiedenen britischen Stücken zusammengestellt, unter anderem mit dem klassischen Palladio von Karl Jenkins, einem frühen Werk des Autodidakten Edgar Elgar und einem Medley mit bekannten Liedern aus James Bond-Filmen. Eine Variation des berühmten „Greensleeves“ durfte im Programm auch nicht fehlen. Hierbei unterstützten Sarah Untersander (Flöte) und Xenia Aurelia Haas (Harfe) die Streicher nach Kräften. Die gelungene Abwechslung kam beim Publikum an.

Von der Klassik in die Moderne

Danach wurde es etwas fetziger. Mit Hilfe der Percussions von Patrick Watanabe und der Pianistin Cäcilia Schuler wechselte der Musizierkreis im zweiten Programmteil in die Moderne und spielte zunächst ein eindrucksvolles Beatles-Medley. Danach folgte etwas Filmmusik mit den bekannten Stücken aus 007-Filmen, angefangen beim berühmten „James Bond Theme“, das Fans natürlich sofort erkannten.

Die Zuschauer waren nach dem Konzert begeistert und die Musiker bekamen jede Menge Beifall. Die Zugabe erfolgte prompt und der Musizierkreis See spielte zum Abschluss noch das bekannte „Yesterday“ von den Beatles. Auch hierfür erhielten die Musiker tosenden Beifall.

Die Vorschau auf die beiden Konzerte im November mit dem Titel „Vivaldi.Now!“ macht bereits Lust auf mehr. Wer den Musizierkreis See einmal live erleben will, sollte sich das Konzert am 20. November in Rapperswil nicht entgehen lassen.

(Rebecca Jarosz in der Südostschweiz (Gaster/See) vom 13. Juni 2016)


2015

Zum ersten Mal trat der Musizierkreis See am Samstag unter der Leitung des neuen Dirigenten Felix Schüeli auf. Das Programm des Konzertabends trug die Handschrift des neuen Orchesterleiters.

Einen gelungenen Einstand feierte Felix Schüeli am Samstagabend als neuer Dirigent des Musizierkreis See. Nach nunmehr 44 Jahren hat Hansjakob Becker den Dirigentenstab des 1971 gegründeten Ensembles an den in Rapperswil-Jona aufgewachsenen Musiker übergeben. Mit einem abwechslungsreichen Programm, das deutlich die Handschrift des neuen Orchesterleiters aufwies, nahmen Dirigent und das Ensemble in der Pfarrkirche Kaltbrunn die Feuertaufe in Angriff.

Der 1973 geborene Schüeli hat in Zürich und Luzern sowie in Glasgow studiert und beschäftigt sich neben Klassik auch mit jazzigen Klängen sowie Pop- und Rockmusik. Gestern trat die Formation mit der gleichen Auswahl im Schloss Rapperswil auf.

Wieder entdeckter Komponist

Die ersten Klänge, die der Musizierkreis See mit Schüeli dem Publikum vorstellte, wurden von einem kaum bekannten Komponisten namens Manz geschrieben. Das Concerto für Cembalo und Streicher stammt aus dem Jahr 1835. Nach einem Hochwasser in Sarnen wurden die beiden Sätze wieder entdeckt und unter anderem von Schüeli restauriert. Am Cembalo überzeugte Martin Hobi, der mit den Streichern unter der Leitung des Dirigenten einen beschwingten Start hinlegte. (…)

Beeindruckende Solo-Oboe

Für die sechs Variationen, die Schüeli 2009 über das ‟Andreas-Hofer-Lied“ geschrieben hat, wurden Bläser als wichtige Elemente hinzugezogen. Epischere und wuchtigere Klänge ertönten nun, mit welchen das Publikum konfrontiert wurde. Überraschend modernere Wendungen liessen sogleich aufhorchen. Kaum konnte prophezeit werden, welche Kapriolen als nächste folgen würden. Die mitunter herausfordernde Bearbeitung erwies sich für die Zuhörer als anspruchsvoll.

Verzaubern liess das Publikum sich jedoch im Nu von Oboist Peter Vögeli. Im Konzert in d-Moll für Oboe und Streicher von Alessandro Marcello (1673-1747) konnte der Bläser seinen weichen Klang zur Geltung bringen. Besonders der zweite Satz ‟Adagio“ des Venezianers lud zum Träumen ein. Nach dem dynamischen ‟Andante e spiccato“ wurde der lyrische Mittelsatz zu einem Höhepunkt des Abends. Der anhaltende Applaus war dem Solisten nach der Aufführung dieser barocken Klänge sicher.

Eine Neuinterpretation

Vermeintlich profaner kam die Uraufführung von Schüelis ‟Adventsmusik für Kammerorchester“ daher. Sein Arrangement von ‟Macht hoch die Tür“ entpuppte sich als aussergewöhnliche Neuinterpretation. Mit Annäherungen, unter anderem an ‟Maria durch ein Dornwald ging“ und ‟Oh Tannenbaum“, wurde weiter in die Adventszeit übergeleitet. Die mit Nachdruck gewünschte Zugabe durfte natürlich nicht fehlen.

(Markus Richter in der Zürichsee-Zeitung (Obersee) vom 23. November 2015)

Musizierkreis See stimmt auf die kommende Adventszeit ein

Der Musizierkreis See konzertierte in der Georgskirche in Kaltbrunn. Er bot klassische Musik aus diversen Epochen dar – und stand zum ersten Mal unter der Leitung von Felix Schüeli.

Nach 44 langen, schönen und erfolgreichen Jahren hat der Gründer des Musizierkreis See den Dirigentenstab dem 42-jährigen Felix Schüeli übergeben. Nun spielte das Orchester erstmals öffentlich unter der neuen Leitung, ebenfalls erfolgreich; der grosse Beifall bewies es.

Sehr sinnvoll war es, dass der neue Dirigent sich gleich auch als Komponist vorstellte. Unter dem Titel ‟Zu Mantua in Banden“ hatte Schüeli vor sechs Jahren sechs Variationen über das Andreas Hofer-Lied in drei Sätzen für ein Kammerorchester komponiert.

Es handelt sich um ein Auftragswerk, seinerzeit für das Collegium Musicum in Bozen geschaffen. Es ist eine von bisher 26 Kompositionen Schüelis. Die Hymne des Freiheitskämpfers Andreas Hofer (1767-1810), der nach zwei Siegen gefangen genommen und auf Befehl von Napoleon in Mantua standrechtlich erschossen worden war, bildete die Grundlage für Schüelis Komposition. Die Geschichte Hofers klang in dieser Musik recht deutlich hörbar heraus.

Den zweiten Höhepunkt dieser gut einstündigen Aufführung bildete am Samstagabend das Konzert in d-moll für Oboe und Streicher von Alessandro Marcello (1673-1747). (…)

Im Schlamm entdeckt

Peter Vögeli, der seinerzeit an den Musikhochschulen in Luzern und Bern sich immer mehr ins Instrument Oboe vertieft hatte, interpretierte seine Passagen dieses Konzertstücks von Marcello auf eindrückliche Weise. Begonnen hatte das Konzert mit ‟Manz“, einem Concerto für Cembalo und Streichorchester, geschaffen vor 180 Jahren, mit anderen Partituren vor zehn Jahren zufällig in Sarnen im Schlamm entdeckt. Finder und Restaurator war Felix Schüeli.

Nichts sollte ihn hindern, gerade dieses Werk als Auftakt zu seiner neuen Dirigentenzeit einzusetzen. Martin Hobi, ein ausgesprochener Liturgiker im Bereich Musik, in der Region bekannt durch sein früheres Wirken an der Stadtkirche in Rapperswil, überraschte hier mit seinen feinfühlenden Einsätzen mit dem Cembalo.

In der Seele mitsummen

Und fast zu bescheiden stand am Schluss des Programms die Uraufführung von Schüelis Adventsmusik für Kammerorchester, komponiert vor einem Jahr. Wer die einzelnen Lieder kennt, konnte gleichsam in der Seele mitsummen zu ‟Macht hoch die Tür“ oder ‟Maria durch ein Dornwald ging“.

Eine passendere Einstimmung in die bald beginnende Adventszeit hätte kaum besser dieses schöne Abendkonzert abrunden können. Reicher Beifall wurde dem Musizierkreis, zumal seinem neuen Dirigenten und Komponisten wie den Solisten zuteil. Vielleicht, so darf man hoffen, wird dieses Kammerorchester unserer Region im Laufe der Zeit noch mehr Werke Schüelis aufführen.

(Arnold B. Stampfli in der Südostschweiz (Gaster/See) vom 23. November 2015)

Musizierkreis See schafft feine Klangbilder

Das Konzert des Musizierkreis See in der Abteikirche St. Otmarsberg in Uznach war ein grosser Erfolg. Es begeisterte mit erstklassiger Musik und wurde zu einem Hörgenuss für die Besucher.

Im Jahr 1965 gründete Hansjakob Becker in Rapperswil-Jona ein Jugendorchester. 1971 war er die treibende Kraft zur Gründung eines Amateur-Streichorchesters, das sich 1995 als Musizierkreis See als Verein konstituierte. Die Erfolge bei den Auftritten und die grosse Unterstützung der Musikfreunde stärkten ihn immer wieder, gefällige Musikprogramme zusammenzustellen.

(…) Am letzten Samstagabend konzertierte der Musizierkreis See in der Abteikirche auf St. Otmarsberg. Diese Gelegenheit wurde benützt, Becker für sein 44jähriges Wirken als Orchesterleiter zu danken. Nach dem Abschiedskonzert wird Musiker Felix Schüeli, die Leitung des Musizierkreis übernehmen.

Zu seinen letzten Konzerten engagierte Becker die Fagottistin Nathalie Blaser als Solistin. (…) Zusammen mit dem Ensemble begeisterte sie die Musikfreunde mit ihrem Auftritt im Konzert e-moll von Antonio Vivaldi und sorgte für einen wahren Hörgenuss.
Der Musizierkreis See ist unter der Regie von Hansjakob Becker immer wieder imstande, etwas ganz besonderes auf die Beine zu stellen. (…) Im Konzert für Fagott, Streicher und Perkussion von Gordon Jacob ergänzten Fagott und Perkussion die Streicher hervorragend.

Die Vorträge von Ferenc Farkas „Piccola musica di concerto“ oder Antonio Vivaldis „Concerto grosso d-moll“ haben elementare Gegensätze. Mit Herzblut spielte das Orchester die Formen der Komponisten, was sich in den Dialogen widerspiegelte. Die Vorträge vermittelten eine besondere Atmosphäre im Kirchenraum. So kamen die Musikfreundinnen und -freunde zu einem entspannten Samstagabend mit anspruchsvoller Musik.

(Werner Hofstetter in der Südostschweiz (Gaster/See) vom 8. Juni 2015)


Nach 44 Jahren geht eine Ära zu Ende

Am Sonntagabend dirigierte Hansjakob Becker nach 44 Jahren sein Streichorchester zum letzten Mal. Beckers Nachfolger wird Felix Schüeli, in Rapperswil aufgewachsen und in Luzern wohnhaft.

1971 gründete Hansjakob Becker das Amateur-Streicherensemble Musizierkreis See. Die musikbegeisterten Frauen und Männer waren bereit, wöchentlich intensiv zu proben. (…) Zu jedem Konzert gehörte ein Stück der Moderne, so Becker’s Credo. Das Stammpublikum kam trotzdem. (…)

Das Abschiedskonzert beinhaltete Nathalie Blaser als Solofagottistin, zwei Werke von Antonio Vivaldi, eines von Ferenc Farkas und den modernen Gordon Jacob
(1895 -1984). Blaser setzte sich zu Beginn im Vivaldi Konzert e-moll prächtig in Szene. Diese wunderbar tiefen Töne, die schnellen Läufe und Triller – es war ein Vergnügen zuzuhören. (…) Das Ensemble demonstrierte wie immer grosse Spielfreude. (…) Vivaldis Concerto grosso d-moll interpretierte das hochkonzentrierte Orchester alleine. (…)

Ferenc Farkas war unter anderem Komponist von Filmmusik, was in seiner „Piccola musica die concerto“ für Streichorchester antönte. Lebendig, farbig, vielfältig, ein fröhliches Neben- und Miteinander in vier Sätzen. Das Gordon Jacob-Konzert für Fagott, Streicher und Perkussion (Willi Forster) klang von gehörfällig über schräg bis harmonisch. Die Fagottistin war gefordert mit sehr schnellen Partien im Verbund mit Xylofon, Tambourin oder Kesselpauken. Das Orchester hielt mit, schien Freude am Unterhaltungswert dieser Musik zu haben. Der unerwartet kurze Schluss liess die Zuhörer schmunzeln – und lange applaudieren für die gute Gesamtleistung. Auch Hansjakob Becker war damit gemeint. (..) Als Zugabe spielten die Streicher ein Andante von Willi Hess, einem Winterthurer Komponisten. (…)

(Brigitt Züger in der Zürichsee-Zeitung (Obersee), vom 9.Juni 2015)


2014

Grossartige Uraufführung von „Feuer und Erde“

Das Werk der Komponistin und Solistin Jing Yang „Feuer und Erde“ wurde in Uznach uraufgeführt. Der Musizierkreis See erfüllte damit selbst hohe Erwartungen.

(…) der Musizierkreis See überraschte am Samstagabend in der Evangelischen Kirche Uznach mit der Aufführung von „Feuer und Erde“. Die Uraufführung wurde von der Komponistin und Solistin Jing Yang selber dargeboten. (…) Mit einem innovativen Entdeckergeist hat Jing Yang (…) als Werkauftrag des Musizierkreis See aus der Musikgeschichte ihrer Heimat China (und mit Einflüssen der westlichen Musik) ein grossartiges Bijou erarbeitet. Vielleicht war es für den Auftraggeber ein Risiko; wenn ja, hat es sich tausendfach gelohnt. (…)

Die Musik hat von Beginn weg bis zum letzten Ton fasziniert. Und erst recht die Art, wie Jing Yang ihre unheimlich beweglichen Finger, ja die ganze Hand über und zwischen die Saiten gleiten liess und so dem Titel „Feuer und Erde“ vollends gerecht wurde. Die zur Illustrierung projizierten Bilder trugen dazu bei, die Zuhörer in die chinesische Kultur zu führen. Es war schlichtweg grossartig.

Ganz sachte sind die Besucher mit drei Werken aus den Anfängen des 18. Jahrhunderts zu diesem Höhepunkt hingeführt worden: dem Concerto ripieno in C-Dur von Antonio Vivaldi; dem Concerto Armonico 2 in B-Dur von Unico Wilhelm van Wassenaer sowie der Ouvertüre op. 4 von Francesco Barsanti. Hinzu kamen drei Menuetti, drei Kleinode von Giacomo Puccini.

(Arnold B. Stampfli in der Südostschweiz (See/ Gaster), 19. November 2014)

 

Chinesin zu Gast beim Musizierkreis See

Im Herbstkonzert im Schloss spielte die Weltberühmte Pipa-Solistin Jing Yang zusammen mit dem Streichorchester ihre Auftragskomposition „Feuer und Erde“. Damit gelang dem Musizierkreis ein Coup.

Mit viel Spielfreude gestalteten die Streicher die ersten drei barocken Werke. Antonio Vivaldis „Concerto ripieno C-dur“; Unico Wilhelm van Wassenaers „Concerto Armonico 2, B-dur“ und Francesco Barsantis „Ouvertüre opus 4, Nr.2“ unterschieden sich in Klangfarbe und Ausdruckskraft, bescherten dem zahlreichen Publikum aber Wohlgefühl und Harmonie. Seelenmusik, die durch drei tänzerisch leichtfüssige Menuette von Giacomo Puccini abgerundet wurden.

Ein Hauch Ewigkeit

Beim Auftritt der Chinesin Jing Yang, im Arm ihre Langhalslaute, die sogenannte Pipa, erfreute die schöne Frau mit einem feuerroten Kleid die Wartenden. Das Auftragswerk Yangs „Feuer und Erde“ wurde mit einer Bildschau bereichert. Ein Sternenhimmel, mitten drin die leuchtend rote Erde; rundum kleine Feuerbälle in Bewegung, am Erdrand Flammen. Aus dem Bildmittelpunkt entwickelten sich verschiedene filigrane Formen und verschwanden wieder. Diese Feuerformen erzählten freudige Geschichten über Kommen und Gehen des Lebens.

Mystisch spielte das Orchester die ersten Klangteppiche ungewohnter Harmonien, zunehmend an Dichte, was den eigenen Körper vibrieren liess. Die Komposition faszinierte durch Andersartigkeit, durch eine raffinierte Perkussion (Ueli Kläsi) mit teils völlig unbekannten Geräuschen. Jing Yang verschmolz mit ihrer Pipa. Das Publikum tauchte in die Jahrtausende alte chinesische Musik ein, die sich immer wieder zu modern- westlichen Klängen wandelte. Grossartig war zudem auch die poetische und kraftvolle Virtuosität der Musikerin. Was Hansjakob Becker bei der Einstudierung des Orchesterparts geleistet hat, was die Musiker an Takte-Zählkunst und Disharmonie in den Griff bekommen mussten, beeindruckte. Man sah sich in einer anziehend fremden Welt. Der Applaus nahm kein Ende, sodass die Chinesin zwei Zugaben verschenkte – Pipa solo. Die Bewunderung über deren Spielkunst blieb.

Mit einem Rosenstrauss überraschte Hansjakob Becker die zurücktretende Konzertmeisterin Beatrice Schönenberger und dankte ihr für zwanzig Jahre Engagement zugunsten des Orchesters. Sie bleibt dem Ensemble als musizierende Kollegin erhalten.

(Brigitt Züger in der Zürichsee-Zeitung, Obersee, 18. November 2014)

 

Musikalischer Hochgenuss mit dem Musizierkreis See

Der Musizierkreis See überzeugte bei seinem Auftritt im Schloss Rapperswil. Gemeinsam mit dem Duo Michael Mächler und David Lüthy liess er die Barockzeit wieder aufleben. (…)

Was gibt es Schöneres, als einen lauen Sommerabend mit Carl Philipp Emanuel Bach und Antonio Vivaldi zu verbringen? Und dies erst noch in einem mittelalterlichen Rittersaal, der über eine fantastische Akustik verfügt. (…)

Den Auftakt bildet das Quartetto concertante mit den Violinistinnen Beatrice Schönenberger und Sonja Prokop, der Violaspielerin Monika Angehrn und der Cellistin Cornelia Meier. Gemeinsam mit dem Streichorchester interpretieren sie das „Allegro con spirito“ mit erfrischender Leichtigkeit. So auch das „Andante grazioso“ und das „Presto“ des Komponisten Carl Stamitz.

Violoncellist David Lüthy sorgt anschliessend mit dem Cellokonzert von Carl Philipp Emanuel Bach für weitere Höhenflüge. Unter der Leitung von Hansjakob Becker bildet Lüthy mit Streichern und Cembalo ein harmonisches Ganzes. Ausgehend davon, dass David Lüthy kurzfristig für den erkrankten Violoncellisten Urs Küchler eingesprungen ist, ist seine Darbietung eine Glanzleistung. (…) Gegen Ende des Konzertes zieht David Lüthy das Publikum erneut in seinen Bann. Diesmal gemeinsam mit dem Violinisten Michael Mächler aus Schindellegi. Das begnadete Duo besticht durch bezaubernde Klänge und professionelle Technik. Mit Vivaldis Concerto versetzen die beiden sogar die Kleinsten im Saal in Staunen. Angefangen mit „Allegro“, über „Andante“ bis zum „Allegro molto“ überzeugen die Musiker mit Eleganz und Klangfülle. Passend zur Jahreszeit untermalen sie Vivaldis Romantik gekonnt mit einer persönlichen Note.

(Assunta Chiarella in der Südostschweiz (See/Gaster), 16. Juni 2014)

Musik überspielt alle Sorgen

Das traditionelle Konzert des Musizierkreis See fand wie immer im Rittersaal des Schlosses Statt. Unter der Leitung von Hansjakob Becker umfasste es Werke von Carl Stamitz, Carl Philipp Emanuel Bach, Leos Janacek und Antonio Vivaldi. (…)

Mit dem Quartetto Concertante G-Dur“ von Carl Stamitz, einer fröhlichen, gefühlvollen Musik, gab das Amateurstreicherensemble seinen Einstand. Die Stimmführerinnen Beatrice Schönenberger, Sonja Prokop, Monika Angehrn und Cornelia Meier spielten die Soli. Das Zusammenfinden ins homogene Spiel kam beim anschliessenden Concerto A-dur für Violoncello, Streicher und Cembalo voll zum Tragen. Thomas Halter trug am Cembalo seinen Teil zum Wohlklang auf souveräne Art bei. David Lüthys Qualitäten im Solospiel überzeugten – vor allem das emotionale Largo ging unter die Haut. Solist und Ensemble harmonierten ausgezeichnet, der Hörgenuss war gross.
Etwas „anders“, blumiger und lebhafter, ertönte Leos Janaceks Suite für Streichorchester. (…) Es gab in dieser Suite viel zu entdecken: Kraftvolles, Volkstümliches, das zum Tanzen animierte, Jubelndes ebenso wie melancholisch Ineinanderfliessendes. Mit viel Spielfreude brachten sich die Streicher ins Geschehen ein. Nach den berauschenden Schlusstönen zeugte der grosse Applaus davon, dass dem Publikum die Komposition gefallen hatte.

Zum Abschluss ertönte Antonio Vivaldis „Concerto B-Dur“ für Violine, Violoncello, Streicher und Cembalo. Michael Mächler, Violine und David Lüthy waren ein überzeugendes Solisten-Duo – der Gesamteindruck dieser schnellen, harmonschen Musik gefiel. Zufrieden waren die Gesichter Musizierenden, beglückt das Publikum, das dem Musizierkreis See gerade auch wegen des grossen Engagements seines Dirigenten und der Spielenden die Treue hält.

(Brigitt Züger in der Zürichsee-Zeitung (Obersee), 16. Juni 2014)


2013

Musizierkreis bot Stilvolles auf dem Schloss

Der Musizierkreis See bot im Schloss Rapperswil ein stilvolles Konzert. Das Streichorchester, das Klavierduo Vilma und Daniel Zbinden sowie der litauische Pianist Kestutis Grybauskas liessen das garstige Novemberwetter vergessen.

Der Musizierkreis See bewegte sich mit seinem Konzertprogramm im 18. Jahrhundert – zwischen barockem Hofzeremoniell und Aufbruch in die Moderne. Unter der Leitung von Hansjakob Becker spielte das Orchester Sinfonien von Sammartini und Bertoni, die durch tänzerische Beschwingtheit und prachtvolle Klangbilder bestachen.
Höhepunkt des Konzertes waren aber sicher die musikalischen Fantasien von Kestutis Grybauskas, vor allem die Uraufführung der Schweizer Fantasie „Ticino,Ticino“ mit Klavier sechshändig und Orchester.

Der Ohrenschmaus rief Bilder hervor, die den Lago Maggiore einmal ruhig und betörend, ein andermal peitschend wild und am Ende wieder mit silber-glitzernder Gischt auf den lieblichen Wellenkämmen zeigte. (…) In der litauischen Fantasie von Grybauskas erklangen Hochzeitsglocken, Flöten ertönten und die slawische Seele rief. (…) Die Reise führte die Klaviervirtuosen weiter ins Appenzellerland. Voll Vitalität und augenzwinkerndem Schalk zeigten sich die beiden Melodien zu „Min Vatter isch en Appizäller“. Der Name „Ticino,Ticino“ der zweiten Schweizer Fantasie war Programm. Zum Kammerorchester mit Oboen und Hörnern gesellte sich das Klaviertrio und brachte als Uraufführung das Hans Schicker gewidmete Stück in dieser Fassung vors Publikum. (…) Prachtvoll in seinen ganzen Facetten interpretierte der Musizierkreis See Ferdinand Bertonis Sinfonia C-Dur. Zusammen mit den Bläsern entwickelte sich eine perlende Dynamik, welch die erhabene Wirkung des Werkes aufs schönste unterstützte. (…) So richtig in Fahrt gekommen, zeigten die Streicher auch bei Leopold Kozelues Konzert für vier Hände für Klavier und Orchester, zu welchen Leistungen ein Laienensemble fähig ist. Vilma und Daniel Zbinden setzten unverzichtbare Akzente und waren einmal Ergänzung, einmal Kontrast zum Orchester. (…) Schwelgerische Töne wechselten mit federleichten Passagen ab, und das Publikum liess sich noch so gerne vom Klangteppich in die Violinhöhen tragen.

(…) Ein im wahrsten Sinne des Wortes malerischer Abend mit Klangbildern, die sich in die Ohrmuscheln absetzten, ging zu Ende.

(Gabi Corvi in der Südostschweiz vom 13. November 2013)

Ein Flügel und sechs flinke Hände

Der Musizierkreis See unter der Leitung von Hansjakob Becker brachte im Rittersaal des Schlosses ein Konzertprogramm zur Aufführung, welches von Anfang bis Schluss gefiel. Das Amateurensemble und sein Dirigent wirkten abgeklärt und locker.

Es ist Hansjakob Beckers Markenzeichen, wenig bekannte und selten gehörte Kompositionen auszuwählen. Mit vollem Einsatz führt er sein Ensemble durch die Zeit der Proben, und alle freuen sich über Entwicklungsschritte. Zu jedem Konzert gehört ein zeitgenössisches Stück; diesmal war Kestutis Grybauskas der – anwesende – Komponist. Er spielte auch gleich auf dem Klavier zu sechs Händen mit Vilma und Daniel Zbinden zusammen.

„Litauische Fantasie“ hiess die Komposition, der erste Teil als Erinnerung an Grybauskas verstorbene Frau, die beiden andern als Hommage an die Schweiz und des Komponisten besten Freund Hans Schicker. „Min Vatter isch en Appezöller“ und „Ticino, Ticino“ (Uraufführung) wurden vom, mit Hörnern und Oboen verstärkten Orchester gespielt, während Grybauskas und das Pianistenpaar das Lüpfige, fantasievolle und volksliedhaft-quirlige Werk elegant darboten. Trotz Moderne gefiel es. Der 81jährige Grybauskas jedenfalls strahlte übers ganze Gesicht während des Applauses.

Giovanni Sammartini schrieb die Sinfonie A-Dur, welch die Streicher differenziert und mit offensichtlicher Spielfreude wiedergaben. Zu den Streichern gesellten sich bei Ferdinando Bertonis Sinfonia C-Dur Hörner, Oboen und Flöten, was einen festlichen Klang ergab. Harmonie zu verbreiten verstanden die zwei Italienischen Komponisten bestens.

Vilma und Daniel Zbinden brillierten beim Konzert zu vier Händen mit Orchester inkl. Bläsern, komponiert vom böhmischen Musiker Leopold Kozelue. Dialoge zwischen Klavier und Orchester, ein gefühlvolles Adagio und ein vogelleichtes Allegretto hinterliessen beim Zuhörer jede Menge Wohlgefühl. Der Applaus war überwältigend. Dem vollen Rittersaal nach zu schliessen, werden die Musizierkreis-Konzerte immer mehr zu einem „Must“. Überall hörte man nachher den Satz: „Isch das es schöns Konzert gsi.“

(Brigitt Züger in der Zürichsee Zeitung (Obersee), 12. November 2013)

Rapperswil: Der Musizierkreis See begeisterte im Rittersaal des Schlosses sein treues Publikum

Offen für Ungewohntes, stellte Dirigent Hansjakob Becker Barockmusik zeitgenössischen Kompositionen gegenüber.

Es macht den Amateurmusikern sichtlich Spass, unter Beckers Leitung zu musizieren. Mit vollem Einsatz stehen sie hinter den unkonventionellen Programmen und sind bereit, für anforderungsreiche modernere Musik, mehr Einsatz zu leisten. Der Musizierkreis überzeugt in den Konzerten durch Spielfreude und solides Können. Herzerwärmend und harmonisch kam C.Ph. Emanuel Bachs Konzert für Flöte, Streicher und Cembalo daher. Geschmeidig fliessend bis sehr schnell im 1 und 3. Satz – in beglückender Ruhe das Andante. Andrea Huber überzeugte als Solistin. Verlässlich und virtuos präsentierte sie ihren Part, entlockte dem Instrument Wohlfühltöne, subtil begleitet von den Streichern und Thomas Halter am Cembalo.

In Rapperswil aufgewachsen, ist Felix Schüeli Chorleiter, Cellist, Komponist. (…) Schüelis Werk „Wallalaweia“ für Streicher basiert auf dem Wagner`schen Thema aus „Rheingold“. Man könnte es auch als Variationensatz bezeichnen. Das Wiegende der Flussbewegung, das Ineinanderfliessen, das Schnelle und Langsame und die fordernden Rhythmen faszinierten.

Von Unico Wilhelm van Wassenaer (1692-1766) ertönte das erste von sechs Concerti Armonici. Gut geführt vom Dirigenten, spielte das Ensemble mit Hingabe die Dialoge zwischen schwerblütig, hell und dunkel. (…)

Gespannt erwartete man Malcolm Arnolds Konzert für Flöte und Streichorchester (1954). Andrea Huber konnte ihre ganze Virtuosität entfalten. Die Läufe perlten rasant in Höhen und Tiefen, begleitet von langen Pizzicato-Stellen der Streicher. Zwischen rhythmisch mitreissenden Sätzen ein sanftes Andante. Die Musikfreunde goutierten das spezielle Erlebnis und drückten im Applaus grosse Freude aus.

(Brigitt Züger in der Zürichsee-Zeitung vom 4. Juni 2013)


2012

Musizierkreis See in Berlin

Im Rahmen seines 40-Jahr Jubiläums, das der Musizierkreis See letztes Jahr feiern durfte, besuchte das Orchester über die Auffahrtstage das Brandenburgische Kammerorchester Berlin. Dabei spielten die beiden Ensembles nach gemeinsamer Probenarbeit zusammen in einem Konzert in der St.Matthäus Kirche am Kulturforum in Berlin. Die über vierzig Musikerinnen und Musiker erhielten hohe Anerkennung für ihr Musizieren.

(Voranzeige der Juni-Konzerte, Juni 2012)

Begeisterung pur am Musizierkreis Konzert

Der Revanche Besuch des Brandenburgischen Kammerorchesters Berlin beim Musizierkreis See gipfelte in zwei genialen Konzerten in der Pfarrkirche Jona und im Schloss Rapperswil.

Mehr als vierzig Musizierende standen im Chor der Kirche und berührten mit Jean Sibelius „Andante festivo“ für Streichorchester sogleich die Herzen der Zuhörer. Der getragen-festliche Gruss Finnlands an die Welt floss ruhig dahin, von Celli und Kontrabassstimmen kraftvoll gestützt. Mit vollem Engagement leitete Hansjakob Becker die beiden – auf hohem Niveau spielenden – Amateurorchester.

„Schönster Abendstern“, ein Volkslied, wurde von Caspar Diethelm (1926-1997) in eine Suite für Streichorchester mit expressiven Melodien verarbeitet. Der Musizierkreis See interpretierte das Werk ausdrucksstark und gefühlvoll und setzte dann im Konzert für Hackbrett und Streichorchester von Paul Huber einen Höhepunkt. Jacqueline Brack Lees bearbeitete beschwingt-virtuos das Hackbrett, vom Orchester mit leuchtenden Motiven, auch einmal mit Appenzeller- und Walzertakten, begleitet. Der Applaus wollte kein Ende nehmen – strahlende Gesichter überall.

Das Berliner Orchester unter der Leitung von Rainer Johannes Kimstedt löste mit dem „Sommer“ aus Vivaldis Jahreszeiten Begeisterungsstürme aus. Konzertmeisterin Julia Prigge als subtile Violinsolistin motivierte das Orchester zu Höchstleistungen. (…) Nicht weniger ausdrucksstark gestaltete es Astor Piazzollas „Verano porteno“, Sommer in Buenos Aires, bearbeitet von Leonid Dasyatnikov für Streichorchester – mit Rainer Johannes Kimstedt als Soloviolonist. (…)

Den Abschluss für beide Orchester bildete nochmals Sibelius` Romanze für Streichorchester, anspruchsvoll und nordisch schwermütig. Als Becker nach einem zarten Schlusston die Arme senkte, brach reine Musikfreude aus.

(Brigitte Züger in der Zürichsee Zeitung vom 25. Juni 2012)

Zwei Ensembles und ein Brückenschlag

Das Brandenburgische Kammerorchester Berlin weilte zu Gast beim Musizierkreis See. Der von Festlichkeit geprägte gemeinsame Auftritt im Schloss Rapperswil stiess auf enormes Wohlwollen.

„Eine musikalische Brücke zwischen Rapperswil und Berlin bauen“, nennen die Verantwortlichen vom hiesigen Musizierkreis See und dem Brandenburgischen Kammerorchester Berlin die gegenseitigen Besuche. (…) Im Mai gastierte das Schweizer Ensemble mit seinem musikalischen Leiter Hansjakob Becker in der Spree Metropole. Jetzt stand der Gegenbesuch der Berliner Streicher unter der Leitung von Rainer Johannes Kimstedt.

Mit dem „Andante festivo“ von Jean Sibelius gestalteten beide Ensembles gemeinsam im schlichten Hymnenton einen würdigen Willkommensgruss an die Musikfreunde, die den grossen Rittersaal im Schloss Rapperswil bis auf den letzten Platz belegten. Unter der souveränen Ägide von Hansjakob Becker präsentierte der Musizierkreis See den ersten Programmteil. Äusserst ansprechend intonierten die Streicherinnen und Streicher die sieben kurzen, zeitgenössischen Variationen „Schönster Abendstern“. (…) Bis anhin galt es als ungeschriebenes Gesetz, das Hackbrett dem Genre Volksmusik zuzuschreiben. Mit seinem Konzert für Hackbrett und Streicher hat Komponist Paul Huber (1918-2001) dem alten Instrument neues Leben eingehaucht. Für das melodische und mit vielen Tempiwechseln geprägte Werk entlockte Jacqueline Back Lees ihrem Instrument ungeahnte Tonfolgen. In konzertanter Manier entwickelte sie zusammen mit den Streichern einen farbenfrohen Klangkörper, der mit fulminantem Applaus bedacht wurde.

Im Gegensatz zum Musizierkreis See entschieden sich die 25 Amateurmusiker des Brandenburgischen Kammerorchesters Berlin für ein grosses Werk. Bela Bartoks „Divertimento“ ist mitnichten nur ein schillerndes Notenkarussell. (…) Passend zu den draussen herrschenden Wetterverhältnissen offerierten sie als Zugabe Astor Piazzollas „Sommer in Buenos Aires“, mit einem leidenschaftlichen Solo-Violinisten Kimstedt.

(Renate Ammann in der „Südostschweiz“ vom 26. Juni 2012)

Sinfonische Weihnachtsmusik zum Advent

(…) Zum Patrozinium der Stadtkirche trug der Kirchenchor Uznach gemeinsam mit dem Orchester Musizierkreis See feierliche Weihnachtsmusik vor. (…) Diesen Abschluss der Konzertreihe mit sinfonischer Weihnachtsmusik an Mariä Empfängnis gestalteten unter der Leitung von Johanna Jud der Kirchenchor Uznach, das Orchester Musizierkreis See sowie Harfenistin Priska Zaugg, Organist Herbert Keller und Solotenor Lukas Albrecht. So erfüllte die Stadtkirche eine ergreifende Adventsstimmung (…) Als Überleitung zum gemeinsamen Konzertteil dirigierte Hansjakob Becker ein Konzert des österreichischen Komponisten Georg Christoph Wagenseil für Harfe und Streicher. Die drei Sätze hätten nicht besser in die Adventszeit passen können: Sie beschrieben, umrahmt vom feierlichen Klang der Harfe, Hast (Allegro), Besinnlichkeit (Andante)und Freude (Vivace). Zum Schluss kehrte die Klangwelt der französischen Romantik in die Stadtkirche ein. Der Chor (…) bot mit allen Beteiligten Gesänge von Gabriel Fauré und César Franck dar.

(Manuela Diethelm in der Zürichsee Zeitung vom 10. Dezember 2012)


2011

Blues, Salsa und Samba zum Jubiläum

(…) Aufmerksam und begeisterungsfähig war das Publikum für das spezielle Programm, das mit der Suite für Streichorchester von Peter Warlock begann und mit der Gotland Suite von Elis Hanson endete. Es war wunderbar heitere, tänzerische Musik mit keltischem und irischem Hintergrund und der Komponierkunst des Engländers Warlock und des Schweden Hanson. In Johann Pachelbels „Kanon“ und Sergei Rachmaninows „Romanze und Scherzo“ zeigten die Streicher ihr Können. Das Ensemble wirkt hoch motiviert, pflegt einen homogenen Klang und zeig sich spiel- und ausdrucksfreudig; der Dirigent führt mit viel Herzblut, weshalb die Musizierkreis-Konzerte wohl so beliebt sind.

Die Kombination Streicher/ Perkussion faszinierte in „Blues Tango“ und „Evening Shadows“ von Leslie Searle, ein Brückenbauer zwischen Klassik und Jazz und in „Salsa per Christina“ und „Balance“ von Christoph Lüscher, wieder mit fröhlicher Musik. Patrick Watanabe, der Rapperswiler Schlagzeuglehrer, schaffte mit einfühlsamen Rhythmen eine Symbiose der beiden unterschiedlichen Klangwelten. Als Komponist präsentierte Waranabe „Samba“, eine Uraufführung – Schlagzeug im Verbund mit E-Gitarre (Florian Mächler), E-Bass (Michel Scholl) und Streichorchester. (…) Gebannt verfolgte das Publikum die eindrücklichen Improvisationen der drei Hauptinstrumente, Watanabes virtuoses Spiel am Schlagzeug, die prägnanten Einsätze der Streicher. Das Publikum zeigte Begeisterung über das spezielle Konzertprogramm.

(Brigitte Züger in der Zürichseezeitung vom 16. Mai 2011)

Eine glückliche Liaison

Spezielles präsentierte der Musizierkreis See zu seinem 40-Jahr-Jubiläum. Das Amateur-Streichorchester mit hervorragendem Ruf ging am Samstag in der Uznacher Rotfarb eine Liaison mit Schlagzeug und Elektro-Gitarren ein. (…) Wer in die Rotfarb fand, kam in den Genuss eines ziemlich ungewöhnlichen Musikerlebens. (…) Schmissig gerieten die Klänge im „Blues Tango“ von Leslie Searle, zumal sich hier bereits Patrick Watanabe mit dem Schlagzeug einmischte und einen angenehm verhaltenen Marsch auf die Felle trommelte. (…) Der Glanzpunkt des Abends lag in der Samba, nämlich derjenigen, die der Rapperswiler Drummer Patrick Watanabe für sich und seine Mitspieler Florian Mächler (E-Gitarre) und Michel Scholl (E-Bass) komponierte und zur Uraufführung brachte.

(Uschi Meister in der Südostschweiz vom 16. Mai 2011)

Klassik trifft zum Jubiläum auf Folklore

Applaus ist der Künstler Lohn. Davon gab es am Konzert zum 40-Jahr-Jubiläum des Musizierkreis See im Eventhouse Rapperswil reichlich für das Ensemble, die Solisten und den Komponisten Willi Valotti.

Die „Suite für Volksinstrumente und Streichorchester“ ist eine Auftragskomposition des Musizierkreis See zum 40-Jahr-Jubiläum und sie stellt klar unter Beweis, dass Klassik und Folklore absolut miteinander vereinbar sind. (…) …das gesamte Streicher-Ensemble stellt sich mit Bravour der Herausforderung. Mühelos interpretieren sie die stetig auftauchenden arhythmischen Partien und untermalen die kurzen Sequenzen der Solisten ausgezeichnet. Letztgenannter Effekt lässt zwar auch den Zuhörer kaum zur Ruhe kommen, dennoch berührt Valottis Werk gesamthaft durch Harmonie und durch vielfach leise Töne. (…) Doch auch das vorab gestaltete Programm stösst auf Gefallen. Voller Spielfreude und stets das Auge auf den Dirigenten gerichtet, zeigen sich die Musiker bei dem hörfälligen Concertino Nr. 2 von Carlo Ricciotti mit zauberhaften Soli von Beatrice Schönenberger und Judith Kuhn, Violinen, Markus Bechtolsheim, Viola und Cornelia Meier, Cello.

Mit ihrer klaren Sopranstimme und mit dem Publikum kokettieren, das versteht die vielseitige Franziska Wigger bestens. Die beiden Arien der Magd Serpentina aus der Oper „La serva Padrona“ von Giovanni Battista Pergolesi kommen in dem voll besetzten Saal mit guter Akustik ausgezeichnet zur Geltung.

Als eine Trouvaille der gemässigten modernen Musikliteratur entpuppt sich Willy Hess` Sonatine für Trompete und Streicher. Heinz della Torrem stellt nicht nur sein Können in bester Manier unter Beweis, er bildet zusammen mit den Streichern bei den teils lüpfigen Zyklen im Dreivierteltakt eine Unität.

Wahrlich zum Zurücklehnen und Geniessen lädt Vivaldis Sinfonia Nr. 3 in G-Dur ein, drei Sätze, die vom ersten bis zum letzten Ton die Seele berühren. Hansjakob Becker nickt zufrieden in die Runde und das darf er zweifelsfrei auch sein.

(Renate Ammann in der Südostschweiz vom 14. November 2011)

Ein Tête-à-tête von Klassik und Volksmusik

Der Musizierkreis See feierte im Eventhouse sein 40-Jahr-Jubiläum mit einem Konzert, das durch Vielfalt und Öffnung überzeugte. Gekrönt wurde es durch eine Uraufführung, komponiert von Willi Valotti.

Den Amateurmusikern und ihrem Leiter Hansjakob Becker war, nach intensiven Proben, der voll besetzte Saal zu gönnen. Beckers Markenzeichen ist, wenig gehörte Werke aufzuführen. So werden die Musizierkreiskonzerte zu Wundertüten – der Erfolg gibt dem Dirigenten recht.

Die zwei Barock-Kompositionen „Concerto Nr. 2“ von Carlo Ricciotti und „Sinfonia Nr. 3 G-Dur“ von Antonio Vivaldi beglückten durch Leichtigkeit und melodienreiche Fröhlichkeit. Den wichtigen Cembalopart spielte Thomas Halter. Mit zwei Opera-buffa Arien aus „La Serva Padrona“ von G.B. Pergolesi stellte Franziska Wigger ihre schöne Sopranstimme unter Beweis, sensibel begleitet vom Orchester.

Beckers Suche nach der 1945 einmalig aufgeführten Sonatine für Trompete und Streicher von Willy Hess (1906 bis 1997) zeitigte Erfolg – das Werk zwischen volksliedhaften Melodien und Moderne gefiel, nicht weniger der von Heinz della Torre bravourös gespielte Trompetenpart.

Begeisternde Uraufführung

Willi Valottis Suite für Volksinstrumente, Jodel und Streichorchester wurde mit Spannung erwartet. Walter Alder, Hackbrett, Komponist Willi Valotti, Akkordeon, Heinz della Torre, Büchel/ Flügelhorn und Franziska Wigger, Jodel inszenierten, im Dialog mit dem Orchester, ein Feuerwerk an Fantasie, Heimatliebe, Experimentierfreude und Klangfülle. Fasziniert hörte das Publikum zu, genoss das Miteinander von Klassik und Volksmusik, das breite Melodienspektrum und die Spielfreude der Musizierenden – ein Genuss von A bis Z. Grosser Applaus, strahlende Gesichter – Hansjakob Becker hatte richtig gewählt. Mit einem Naturjodel als Zugabe, Hackbrett und Akkordeon, beschlossen die vier Solisten das Jubiläumskonzert.

(Brigitte Züger in der Zürichseezeitung vom 14. November 2011)


2010

Zauberhafte instrumentale Dialoge beim Musizierkreis

Mit einem facettenreichen Programm samt Uraufführung, engagierten Instrumentalisten und dem mitreissenden Saxophonisten Mario Venuti, wartete der Musizierkreis See am Samstagabend in der Schmerkner Pfarrkirche auf.

Zufrieden nickt der musikalische Leiter des Musizierkreis See, Hansjakob Becker, legt den Taktstock zur Seite und meint mit einem Augenzwinkern, dass immer Steigerungspotenzial vorhanden sei. Von solchen Untertreibungen möchte der Komponist Walther Prokop rein gar nichts wissen. „Ein so perfekt spielendes Amateur-Streicherensemble hört man höchst selten“, lobt er die mitwirkenden Damen und Herren, da mache das Zuhören richtig Spass. (…)

Zahlreiche erwartungsvolle Augen, aber insbesondere Ohren begleiteten den Musizierkreis See und Becker am Dirigentenpult bei der einleitend höchst sauber interpretierten dreisätzigen „Quadro“ in B-Dur von Georg Philipp Telemann…..

Als äusserst gehörfällig entpuppte sich die Aria für Altsaxophon und Streichorchester aus der Feder des französischen Komponisten Eugène Bozza. (…)

Der farbenreiche Ton des Holzblasinstrumentes zusammen mit Violinen, Violas und Celli zieht den Konzertbesucher völlig in seinen Bann.

Nicht zum ersten Mal wartete der Musizierkreis See mit einer Uraufführung des 1946 in Deutschland geborenen Walther Prokop auf…. Die drei Stücke habe er mit grösster Freude geschrieben. (…) Genau diese Freude scheint auch bei den Instrumentalisten auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein. Ihre musikalische Präsentation des voller hinreissender Melodien, Rhythmus und mit etlichen zum Schmunzeln anregenden Effekten gespickten Werkes wird vom begeisterten Publikum mit viel Applaus bedacht. (…)

Wahrlich einen musikalischen Glanzpunkt setzten zum Schluss Altsaxophonist und Streicher mit dem Konzert in Es-Dur von Alexander Glazounov. (…)

(Renate Ammann in der Südostschweiz vom 17. Mai 2010)

Streicher in Harmonie mit einem Saxofon

Der Musizierkreis See, von seinem künstlerischen Leiter Hansjakob Becker 1971 gegründet, hat längst seinen festen Platz im Kulturleben der Region gefunden. Die rund zwanzig Streicher musizieren auf hohem Niveau, bringen Werke verschiedener Stilepochen zur Aufführung und begleiten einfühlsam namhafte Solisten. … Das „Quadro“ von Georg Philipp Telemann – ausgeglichen, präzis und homogen bis tänzerisch beschwingt vorgetragen – bildete den Auftakt. (…)

In der Uraufführung der Werke des zeitgenössischen Komponisten Walther Prokop, der als Zuhörer im Saal war, bewegte sich das Orchester in einer geheimnisvollen Klangwelt mit ausgewogenen Dissonanzen, durchwirkt von präzisen Pizzicati. (…)

Marion Venuti, Saxophon, bestach im Konzert von Alexander Glazounov, das fast romantisch anmutete, mit virtuosen Kadenzen.

(Liselotte Dietrich in der Zürichsee-Zeitung vom 18. Mai 2010)

Klezmer und Barock miteinander verwoben

Mit einem originellen Programm begeisterten der Musizierkreis See und die Solistin Cornelia Dürr unter der Leitung von Hansjakob Becker.

Das Erfolgsrezept der Konzerte des 1971 gegründeten Amateur-Streicherensembles besteht darin, klassische Musik mit Werken der Moderne zu kombinieren. (…) Die gefühlvoll langsamen, noch verhaltene Fröhlichkeit verströmenden Orchesterklänge des „Wedding Waltz“ von J. Sperling hiessen das Publikum zu Konzertbeginn willkommen. Dann erklang vom Seitengang her die warme Klarinettenstimme der Solistin und mischte sich harmonisch mit dem Orchesterklang. (…) Für das Stück „Kol Nidrei“ von Max Bruch tauschte Dürr ihr Instrument gegen die Bassklarinette ein. Ergreifend waren die tiefen, gefühlvollen Klänge des Soloinstrumentes im Wechsel mit den fast monumental wirkenden Orchesterpassagen. (…)

Einen gelungenen Kontrast zur ausladenden Emotionalität der Klezmermusik bildete die Formgebundenheit der Barockwerke von Baldassare Galuppi, Georg Friedrich Händel und Benedetto Marcello. (…) Der Musizierkreis See unter der Leitung von Hansjakob Becker machte einmal mehr seinem guten Ruf als solides und einfühlsam spielendes Amateur-Orchester alle Ehre.

(Patrizia Kuriger in der Zürichsee-Zeitung vom 23. November 2010)

Jüdische Musik berührt in Uznach die Seele

Herrliche barocke Klänge und traditionelle Klezmermusik interpretierte der Musizierkreis See zusammen mit der Klarinettistin Cornelia Dürr am Samstagabend in Uznach. (…)

In beschwingtem Dreivierteltakt eröffnete der Musizierkreis See unter der bewährten Leitung von Hansjakob Becker mit dem „Wedding Waltz“ den musikalischen Reigen. Trotzdem harrten in diesem Augenblick sämtliche Augen auf Solistin Cornelia Dürr, die sich leichtfüssig im Walzerschritt und zauberhafte Klarinettentöne spielend durch den Gang zum Ensemble bewegte. Doch sie verströmte nicht nur mit ihrem Instrument die zu Klezmermusik passende Besinnlichkeit, sondern auch mit ihrer ausdrucksstarken Stimme.

Verhalten virtuos, aber dennoch auf einem sehr ansprechenden Niveau und äusserst taktvoll präsentierten die Streicher Baldassare Galuppis dreisätziges „Concerto a quattro Nr 1, g-moll. (…) Immense emotionale Wirkungen übten die Melodien von „Kol Nidrei“ aus, wie sie von Max Bruch dereinst zu Papier gebracht wurden. Mehr als nur ein Hauch von Elegie durchströmte den Kirchenraum bei den ersten beiden Teilen des Bussgesanges, die in einem triumphalen Gefühl der Erfüllung mündeten. Empfindungsreich und klanglich schwelgend gestalteten die Instrumentalisten das berührende Werk zusammen mit Dürrs schmeichelndem Spiel auf der Bassklarinette.

In nicht minder souveräner Weise zollten sie mit Händels „Concerto grosso“ dem barocken Meister grosse Aufmerksamkeit. Ganz den Wünschen des Dirigenten folgend, entlockte das Ensemble seinen Instrumenten wunderschöne Pianissimi, aber auch ergreifende Fortepassagen. (…)

(Renate Ammann in der Südostschweiz vom 24. November 2010)


 

2009

Rapperswil: Konzert des Musizierkreises See unter der Leitung von Hansjakob Becker

Schmelzende Klänge für Posaune

Einmal mehr bot der Musizierkreis See ein vielseitiges und hörfälliges Programm an. Michael Schönbächler verlieh dem Konzert mit seiner Posaune einen besonderen Glanz.

[…] Am Sonntagabend zeigten sich im Rittersaal des Schlosses zunehmende Spielfreude, hohe Konzentration und ausgezeichnete Dynamik, besonders auch als Begleitorchester für den Solisten […]

Paul Juons Serenade op.85 für Streichorchester faszinierte durch den ständigen Wechsel von Harmonie und disharmonischer Dramatik. Im 3. Satz wirkte der Satz Tempo di marcia rhythmisch mitreissend, eine interessante Musik. Die Sinfonietta g-moll op.121 von Willy Hess begeisterte das Publikum mit musikalischer Dichte und Vielfalt. Becker dirigierte kraftvoll, das Orchester wuchs über sich hinaus. Spontan starker Applaus verdankte diese Leistung. Mit der Romanze für Posaune und Streicher von Carl Maria von Weber schloss das Konzert. Michael Schönbächler spielte gefühlvoll, das Orchester tat es ihm gleich.

(Brigitt Züger in der Zürichseezeitung vom 5. Mai 2009)

Jona: Konzert des Musizierkreises See mit Thomas Halter als Solist in der Pfarrkirche

Windhauch und Sturm im Orgelkonzert

Ein abwechslungsreiches Herbstprogramm bot der Musizierkreis See seinem dankbaren Publikum in der Pfarrkirche Jona […]

Das von Paul Huber 1993 komponierte Konzert für Orgel und Orchester – zwei Trompeten und Pauken inklusive – faszinierte und liess dem Zuhörer Raum für die Entfaltung der eigenen Fantasie, umso mehr als es auf der Empore gespielt wurde. […] Ob die Streicher als flirrender Windhauch agierten oder an nordische Weisen erinnerten, ob sich alle Instrumente zu einem ungehemmt lauten Gesamtklang fanden, die Orgel sich ganz „unkirchlich“ profilierte oder alle in schnellem Tempo ein jubelndes Deo-gratias darboten – die Huber’sche Musik klang lange nach […]

[…] erklang die 1. Sinfonie von Felix Mendelssohn für Streicher, die er mit zwölf Jahren komponiert hatte. Sie versetzte das Publikum in die stimmige Welt der Romantik.

Thomas Halter stand mit J.S. Bachs Cembalokonzert in D-Dur eine anspruchsvolle Aufgabe bevor. Zusammen mit dem subtil begleitenden Orchester unter der engagierten Führung Beckers verschaffte er mit der eigenen Hingabe an die Bach’sche Musik dem grossen Publikum einen interessanten Hörgenuss.

(Brigitt Züger in der Zürichseezeitung vom 17. November 2009)


2008

Auf den Spuren alter und neuer Meister

Schmerikon: Eine Uraufführung inmitten von klassischer und moderner Musikliteratur präsentierten der Musizierkreis See und die Klarinettistin Cornelia Dürr am Samstag in der Schmerkner Pfarrkirche und ernteten dafür Standing Ovations.

[…] Im Gegensatz zu den immer wieder wechselnden Auftrittsorten blieb der Gründer und Dirigent des Amateur-Streicherensembles seinem Leitgedanken treu und wandelte mit seinem facettenreichen Programm auf den Spuren alter und neuer Meister. Mit der Verpflichtung der in Rapperswil-Jona aufgewachsenen Klarinettistin Cornelia Dürr wurde der gesamten Darbietung so eine Art Sahnehäubchen aufgesetzt […]

Das äusserst hörfällige dreiteilige Konzert in B-Dur von Johann Stamitz stellte sogleich nicht nur den geschmeidigen und gerundeten Klang der Streicher unter Beweis, sondern auch die hohe Virtuosität und Fingerfertigkeit von Cornelia Dürrs zauberhaftem Spiel.

Mit grosser Spannung sahen die Zuhörer der Uraufführung der „drei kleinen Stücke“ in der Version für Streicher von Walther Prokop entgegen. […] „Perfekt und sehr gut ausnivelliert“, so der spontane und begeisterte Kommentar des deutschen Komponisten, der es sich nicht nehmen liess, der Uraufführung persönlich beizuwohnen. […]

In wunderbare Klänge eintauchen hiess es in der Sinfonie F-Dur von Georg Benda […]

Und schliesslich machte das Ensemble zusammen mit Cornelia Dürr einen variantenreichen Spaziergang durch den „Karneval von Venedig“, wie ihn Alamiro Giampieri um die vorletzte Jahrhundertwende auf das Notenblatt gebannt hatte. Standing Ovations waren der Dank des Publikums an die Interpreten und die wiederum verabschiedeten sich endgültig mit einem russischen Abendlied, bei dem Cornelia Dürr auch ihre zauberhafte stimmliche Qualität unter Beweis stellte.

(Renate Amman in der Südostschweiz vom 28. April 2008)

Rapperswil: Konzert des Musizierkreises See im Schloss mit Cornelia Dürr als Klarinetten-Solistin

Klassik und Moderne vereint

Rapperswil-Jona: Ein wahrer Genuss: Am Sonntagabend begeisterte der Musizierkreis See auf Schloss Rapperswil mit musikalischer Vielfalt, engagiertem Können und dem Spiel einer brillanten Klarinettistin.

[…] Hansjakob Becker, Gründer und Leiter, schafft es jedes Mal, die Programme spannend zu gestalten, sei es mit einer musikalischen Koryphäe, einer solistischen Regionalgrösse oder einer Werkzusammenstellung, welche direkt ans Herz geht und/oder musikalischen Humor spüren lässt […]

Mit dem Konzert in B-Dur von Johann Stamitz […] gab Dürr die erste Kostprobe ihres Könnens; ihr warmer gefühlvoller Klarinettenklang erfüllte den Saal. Das von Becker gut geführte Orchester begleitete subtil, mit einem speziellen Augenmerk auf Dynamik und Präzision. Letztere war besonders gefragt bei „drei kleine Stücke“ des deutschen Komponisten Walther Prokop […]

Das Prachtstück kam am Schluss: „Il Carnevale di Venezia“ für Klarinette und Streichorchester. Dürr hielt dem hohen technischen Anspruch stand und brillierte in den vielen kurzen Variationen durch stupende Schnelligkeit […] Das Orchester war total präsent.

Beeindruckend schön dieses Konzert. Die Gesichter von Dirigent, Musizierenden und Publikum strahlten mit dem prächtigen Frühlingsabend um die Wette.

(Brigitte Züger in der Zürichseezeitung vom 28. April 2008)

Rapperswil-Jona: Musizierkreis See konzertierte im Schloss

Beeindruckendes Streichkonzert

Am Sonntag spielte der Musizierkreis See im Rittersaal anspruchsvolle Werke aus mehreren Jahrhunderten Musikgeschichte […]

Weiter ging es mit dem Konzert für Klavier und Trompete in c-moll op.35. Das fulminante Werk des russischen Komponisten Dmitrij Schostakowitch war von einem lebhaften und äusserst dynamischen Dialog der Solisten Herbert Kistler, Trompete und Stefan Zindel, Klavier, mit dem Streichorchester geprägt.

(Joël Meier in der Zürichseezeitung vom 25. November 2008)

Selten gehörtes aus Klassik und Moderne

Rapperswil-Jona: Mit einem äusserst ansprechenden musikalischen Programm wartete der Musizierkreis See zusammen mit den Solisten Stefan Zindel und Herbert Kistler unter der Leitung von Hansjakob Becker im Rapperswiler Schloss auf.

[…] In eine Welt von harmonischer Klassik tauchten die Streicher des Musizierkreises See zusammen mit Herbet Kistler, Trompete ein und interpretierten Pietro Baldassares dreisätzige Sonate Nr. 1 F-Dur mit sehr viel Gefühl. Mit dem Konzert für Klavier, Trompete und Streicher von Schostakowitch wagten sich die Ausführenden auf ein relativ schwieriges musikalisches Terrain. Becker wusste mit seinem Dirigat allzeit die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. […] Der tosende Applaus eines begeisterten Publikums für diese grandiose Darbietung sollte sich aber bei der Komposition aus der Moderne nochmals wiederholen. Das Werk „Palladio“ des 1944 geborenen Karl Jenkins basiert auf dem gleichnamigen Renaissance-Architekten und seinen verblüffend konstruierten Bauten. Diese Symmetrie und Perfektion widerspiegelt sich auch in den überaus harmonischen, jedoch immer gleich bleibenden Tonfolgen und Rhythmen, deren enormer Schwierigkeitsgrad nur schwer erkennbar ist.

Mit dem Konzert D-Dur von Karl Ditters von Dittersdorf gab es nicht nur herrliche Dialoge zwischen Flügel und Streichern zum entspannten Lauschen, die klassische Tondichtung rundete das äusserst ansprechende Programm perfekt ab.

(Renate Ammann in der Südostschweiz vom 27. November 2008)


2007

Ein Feuerwerk an Virtuosität

Rapperswil-Jona: Der Musizierkreis See mit dem Cellisten Wen-Sinn Yang

Begeisterungsstürme löste Solocellist Wen-Sinn Yang beim sonntäglichen Konzert im Schloss Rapperswil aus. In den Sog seines perfekten Spiels ziehen liess sich auch der Musizierkreis See unter der Leitung von Hansjakob Becker.
[…] Dass das Cello nicht nur als Begleitinstrument dient, sondern zweifellos der Geige Konkurrenz machen kann, stellte Wen-Sinn Yang gleich in der Originalfassung des Concertos Nr 9 in B-Dur von Luigi Boccherini unter Beweis, zu dem auch noch zwei Hörner zugezogen wurden.

Ob Ausdruckskraft oder Virtuosität, jeder Ton, den Yang seinem Instrument entlockte, schmeichelte dem Ohr und fesselte zugleich. Er zog aber nicht nur das Publikum in seinen Bann. In gleicher Weise riss er das ganze Ensemble mit sich und verbündete sich mit ihm zu einer vollkommenen Einheit […]

(Renate Ammann, Südostschweiz, 8. Mai 2007)

Tradition trifft auf Solo-Virtuosität

Bubikon: Musizierkreis See und der Cellist Wen-Sinn Yang im Ritterhaus

Der Musizierkreis See, unter der Leitung von Hansjakob Becker, begeisterte am Samstagabend, zusammen mit dem Cellisten Wen-Sinn Yang, das Publikum. Sie musizierten in der gut besetzten Kapelle im Ritterhaus Bubikon. Mit ihren schwungvollen Klängen brachten die Musiker Farbe und Wärme in den verregneten und kühlen Abend. Der mittelalterliche Bau gab dem Konzert einen stimmungsvollen Rahmen und liess den vollen Streicherklang besonders gut zur Geltung kommen.

Schwungvoll und spannungsreich […]

Das Laienorchester überzeugte sowohl in den orchestralen Stücken als auch in der Begleitung des Solisten. Mit einem Concertino von Carlo Ricchiotti zeigte das Orchester gleich zu Beginn seinen vollen, warmen Streicherklang und Hansjakob Becker gelang es, viel Spannung und weite Bögen aufzubauen. Schwungvoll und tänzerisch konnte sich das Ensemble mit der Bagatella op. 78 von Renato Grisoni zeigen. Gekonnt wechselten hier die Musiker zwischen raschen und langsameren Passagen und folgten flexibel dem Dirigenten […]

(Bettina Honegger, Zürcher Oberländer, 7. Mai 2007)

Advent in Musik und Wort

Maseltrangen: Zu einem stimmungsvollen Adventskonzert lud der Musizierkreis See am Freitagabend in die Kirche von Maseltrangen ein. Pfarrer und Schriftsteller Ulrich Knellwolf bereicherte das Programm mit Erzählungen […]

Melodiöser Facettenreichtum

Zuerst galt das Augen- und Ohrenmerk der Musik. Bereits bei dem einleitend intonierten viersätzigen „Weihnachtskonzert“ für Streicher und Continuo von Giuseppe Sammartini zeichnete sich das Orchester durch eine äusserst warme Klanggebung aus, die in der Kirche voll zum Tragen kam. Mit Antonio Vivaldis Concerto in re-minore, dieses Mal von Thomas Halter am Cembalo einfühlsam begleitet, füllte sich das Kirchenschiff abermals mit dem melodiösen Facettenreichtum der Barockmusik.

Neben Bühnenwerken, Oratorien, Chören und Liedern brachte der 1921 geborene und im Jahr 200 verstorbene deutsche Komponist Heinz Benker auch Orchesterwerke zu Papier. Die Spielfreude stand den Musikern bei dem aus seiner Feder stammenden und überaus hörfälligen „Präludium Pastorale“ förmlich ins Gesicht geschrieben […]

(Renate Ammann, Südostschweiz, 9. Dezember, 2007)


2006

Wettergott hört auch gern Barock

Rapperswil: Der Musizierkreis lud zur Serenade im Schlosshof ein

Bei prächtigem Sommerwetter feierte der Musizierkreis See am Sonntag seinen 35. Geburtstag und lud alle Sympathisanten und Musikliebhaberinnen zu einem Konzert im alten Gemäuer.

1971 gründete Hansjakob Becker den Musizierkreis See, der sich eines guten namens erfreut und in der Regel mit zwei Konzertprogrammen jährlich aufwartet. Der Gründer amtete am vergangenen Sonntagabend in gewohnter Frische als konzentrierter, ruhiger Dirigent. Vielfalt zeichnete das Programm aus. Unter Zuzug von Angela Stolz als Sprecherin von Heinrich Heines Gedichten zwischen den einzelnen Stücken, von Katja Bertschinger-Köppel (Sopran) und Bernhard Hettich, Bass, einer ad hoc Bläsergruppe und am Cembalo Thomas Halter wurde das Konzert bunt, lebendig und fröhlich. Die genau richtige Musik zur Lebensenergie spendenden Sonne […]

(Brigitt Züger, Linth Zeitung, 13. Juni 2006)

Das Marimbaphon als Attraktion

Uznach: Konzert des Musizierkreis See

Mit dem Engagement eines der besten Schweizer Marimbisten, Raphael Christen aus Zug, sorgte hansjakob Becker für einen musikalischen Leckerbissen. Der junge Solist überzeugte.

Das dem Xylophon ähnliche Marimbaphon—das Instrument hat afrikanische Wurzeln—faszinierte durch seinen Tonumfang von bis zu fünf Oktaven und den sanften, spezifischen Klang. Gelöst und souverän interpretierte Raphael Christen ein Solostück und ein Konzert für Marimba und Streichorchester.

[…] leitete über zum Höhepunkt, dem Konzert für Marimba und Streichorchester des Brasilianers Ney Rosauro mit den vier Sätzen Sehnsucht, Klage, Tanz, Verabschiedung. Mit sichtlicher Freude gestaltete Christen das Konzert, sekundiert vom stark geforderten Orchester, das rhythmisch mitzuhalten hatte, sollte die Aufführung erfolgreich sein. Es gelang. Becker leistete ausgezeichnete Leader-Arbeit. Christens Virtuosität verblüffte, seine Mallets rasten temporeich die Holzplatten rauf und runter. Rosauros Melodie drückte die Themen der Sätze adäquat brasilianisch aus. Der Applaus war Dank für den musikalischen Genuss […]

(Brigitt Züger, Linth Zeitung, 13. November 2006)


2005

Festkonzert zu Ehren der Orgel

Eschenbach: Am Sonntag konzertierten die Kirchenchöre Rüti und Eschebach, der Musizierkreis See, Solisten und der Organist Alex Schüeli in der bis auf den letzten Platz besetzten Pfarrkirche.

Die Kirchenchöre Rüti und Eschenbach , die Solisten/ Solistinnen Cornelia Furrer, Sopran, Stefania Huonder, Alt, Georg Fluor, Tenor, Alfred Kesseli, Bass, der Musizierkreis See und der Organist Alex Schüeli boten dem Publikum in der Kirche St. Vinzentius ein eindrückliches, festliches Konzert.

[…] Dass der Musizierkreis See unter der Leitung von Hansjakob Becker viel Erfahrung mit der Begleitung von Chören hat, war auf Grund des sehr sorgfältigen, flexiblen Spiels ganz offensichtlich […]

(Anna Katharina Jampen, Linth Zeitung, 22. November 2005)


2004

Konzertantes aus Klassik und Moderne

Rapperswil: Zur musikalischen Reise durch Klassik und Moderne luden der Musizierkreis See und sein Leiter Hansjakob Becker am Wochenende. Mit dem Solisten Hannes Bärtschi erlebten die Musikfreunde einen wahren Ohrenschmaus.
Der zweimalige Konzertauftritt im Jahr gehört bereits zur Tradition des Musizierkreises See. Der Kaltbrunner Hansjakob Becker, Gründer und Leiter des rund 20 Streicherinnen und Streicher umfassenden Amateurensembles, hat es sich dabei persönlich zur Bedingung gemacht, immer wieder mit neu einstudierten Werken alter meister ebenso Platz einzuräumen wie der zeitgenössischen Musik.

Diesem Leitgedanken blieb er auch beim aktuellen Konzertprogramm treu, zu dem er den hervorragenden Bratschisten Hannes Bärtschi verpflichten konnte.
Von harmonischen Inspirationen geprägt sind alle drei Sätze des Concerto grosso in d-moll von Antonio Vivaldi. Das Werk lebt in gleichem Mass von Beschwingtheit wie von Melancholie.

[…] Von der Hörfälligkeit der Klassik zu Paul Hindemith vollzogen die Akteure des Musizierkreises einen  kleinen Spagat nach Noten. „Acht Stücke für Streicher“, eine Art Inszenierung eines Sammelsuriums von durchaus akzeptablen Dissonanzen und einem Wechselspiel zwischen Tragik, Fröhlichkeit, akzentuiertem Stakkato und bunten Melodien. Gespannt durfte man sein, wie der äusserst minimalistisch dirigierende Becker sein Ensemble und den Vollblutmusiker Hannes Bärtschi bei der Trauermusik für Viola und Streicher von Hindemith zu einem Ganzen zusammenfügen würde. Mit traumwandlerischer Sicherheit zog der junge Bärtschi die Amateure von Beginn weg in seinen bann und spornte sie mit seinem genialen virtuosen Spiel ebenfalls zur Höchstleistung an. Transparent, stilkundig absolut reich an klangvollem Kolorit und mit wohl dosierter Dynamikinterpretierten sie die relativ milde Tonsprache, deren solistischer Abschluss einem klassischen Rezitativ gleicht. […]

(Renate Ammannn, Südostschweiz, 26. April 2004)


2003

Es spielte eine doppelte Solistin

Jona: Konzert zum 30 jährigen Bestehen der Jugendmusikschule

Orgelkonzerte sind in Rapperswil-Jona öfters zu hören. Auch Solisten mit dem Violoncello gastieren gern in der Region. Dass aber eine Musikerin gleich beide Instrumente meisterhaft beherrscht und darauf konzertiert, ist eher selten. Sabine Bärtschi spielte mit dem Musizierkreis See auf ihren zwei Instrumenten und bewies dem Publikum ihr grosses Können.

Als Beitrag zum 30-Jahr-Jubiläum der Jugendmusikschule offerierten die Verantwortlichen ein Konzert mit viel Bezug zu dieser Institution: Der Leiter des Musizierkreis See, Hansjakob Becker, gehört zu den Gründern der Jugendmusikschule. Die Solistin Sabine Bärtschi hat ihre Grundausbildung an eben dieser Schule erworben.

Laien mit beachtlichem Niveau

Die Musikerinnen und Musiker des Musizierkreis See erarbeiten mit ihrem Leiter Hansjakob Becker in ihren wöchentlichen Proben Werke aus allen Epochen der Klassik. Das Amateur-Streicherensemble wurde 1991 gegründet und hat sich in der Region und darüber hinaus mit seinen Konzerten einen Namen geschaffen.
Hansjakob Becker dirigiert sein Orchester ausdrucksvoll. Mit klaren Einsätzen führt er die Musiker zu den musikalischen Höhepunkten. Hinter dem Resultat steht eine intensive Probenarbeit und exaktes Ausfeilen der Details. Das Ensemble selbst kennt seinen Chef, es spürt seine musikalischen Wünsche oft schon im Voraus […]

(Kurt Betschart, Linth Zeitung, 20. Mai 2003)

Festliche Klänge – würdig und edel

Rapperswil: Adventskonzert des Musizierkreis See im Schloss

Der Musizierkreis See bestach in seinem diesjährigen Adventskonzert unter der Leitung von Hansjakob Becker. Als Solistin brillierte Fabienne Zürcher an der Querflöte.

[…] Auch mit dem diesjährigen Weihnachtskonzert begeisterte das Orchester einen gefüllten Rittersaal im Schloss Rapperswil – ebenso wie tags zuvor in der evangelischen Kirche Uznach. Einen besonderen Glanzpunkt setzte die Flötistin Fabienne Zürcher, die am Anfang und Schluss als Solistin auftrat und virtuos Werke aus zwei unterschiedlichen Epochen interpretierte.

[…] Ein Teil des Applauses galt auch dem Musizierkreis See, der sowohl an den entsprechenden Teilen seine Begleitfunktion gekonnt ausgeführt hatte als auch als Ensemble zu bestechen wusste. Dabei wäre es wohl nicht korrekt zu sagen, es hätte seitens des Orchesters keinen einzigen Fehlklang gegeben; die detailgenaue Ausarbeitung der Musik durchs ganze Programm, die vermittelte Freude am Spiel sowie die anerkennenswerte und beachtliche Qualität im Gesamten verliehen dem Abend allerdings eine würdige, edle und alles andere als amateurhafte Note.

(Sarah S. Gaffuri, Linth Zeitung, 17. Dezember 2003)


2002

Flamenco, Sangria und spanisches Feuer

Stäfa: Unter dem Motto—“viva el mayo“—präsentierte sich die spanische Tanzgruppe Alegria. Begleitet vom Orchester Musizierkreis See brachte sie während zwei Stunden sie Atmosphäre des feurigen Südens in die Aula Obstgarten.

[…] Klassische spanische Musik verschmolz mit klassischem spanischem Tanz. Dabei durften natürlich weder Fächer noch Kastagnetten fehlen. […] Allgemein gefiel die starke Gefühlsbetonung in der spanischen Musik und im Tanz. Auch die klaren rhythmischen Elemente, die dieser Musik eigen sind, kamen gut an […] Das Orchester wurde von hansjakob Becker geleitet und trug nicht unwesentlich zum Gelingen des Abends bei. Das Publikum dankte es mit einem entsprechend feurigen Applaus.

(Sabine Buchmann, Zürichsee Zeitung vom 27. Mai 2002)

Harfenklänge aus Romantik und Klassik

Benken/ Rapperswil: Adventskonzert des Musizierkreis See

Im Mittelpunkt des Adventskonzertes standen die Harfenkonzerte von Georg Christoph Wagenseil und Serge Lancen mit der bewährten Solistin Priska Zaugg. Werke von Edward Elgar und Sergej Rachmaninow rundeten das vom Dirigenten Hansjakob Becker zusammengestellte Programm ab.

[…] Das der Kaiserin Maria Theresia gewidmete Werk des Vorklassikers Wagenseil ist eine Gelegenheitsmusik: galant und unterhaltend, ohne allzu grossen Tiefgang. Jedoch wirkte es durch die die lebendige, musikalisch differenzierte Darstellung der Solistin und die sorgfältige, rhythmisch präzise Begleitung durch das Orchester heiter und wohlgefällig.

[…] Zwischen den Harfenkonzerten erklang „Romanze und Scherzo“ für Streichorchester von Sergej Rachmaninow. Die Aufführung der Romanze bestach durch eine gute Ausgewogenheit der Stimmen, die jedoch wechselnd—bei präziser Ablösung—auch einzeln schön zur Geltung kamen. Angenehm fielen dabei Bratschen und Celli auf, die sonst mehr untergeordnete Rollen einzunehmen haben. […] Den Abschluss des Konzertes bildete Edward Elgars Serenade für Streichorchester op. 20. Dieses bekannte Werk besticht durch seine eindringlichen Melodien, die vom Orchester dynamische sehr differenziert und mit dramatischer Klangfülle gezeichnet wurden.

(Beatrix Hanslin, Linth Zeitung, 16. Dezember 2002)